Wer ein neues TikTok-Video hochladen und es gleichzeitig mit ein wenig Musik untermalen möchte, muss in Zukunft wohl mit einer kleineren Auswahl der Musikstücke leben. Der Lizenzvertrag zwischen TikTok und Universal Music läuft am 31. Januar 2024 aus und wurde nicht verlängert. Die Gründe? Man konnte sich offenbar nicht einigen. Musik von Lady Gaga und auch Taylor Swift könnten daher schon bald aus TikTok verschwinden.
TikTok hat zu wenig Geld geboten
Um den Lizenzvertrag mit Universal Music verlängern zu lassen, hätte TikTok offenbar etwas mehr bieten müssen. Im Vergleich zu anderen Plattformen sei die Vergütung, die man für Songautoren und Musiker bei TikTok übrig habe, nur ein Bruchteil davon.
Universal Music äußert sich in einem offenen Brief außerdem dazu, dass TikTok über KI erstellte Musik ebenfalls für die Plattform zulässt und dass man hierfür auch vertraglichen Freiraum wünsche.
Weitere Gründe: KI-Musik
Damit würde TikTok allerdings etwas vorantreiben, was Universal Music nicht unterstützen möchte: nämlich das Ersetzen von Künstlern durch künstliche Intelligenz.
Weitere Gründe: Piraterie
TikTok würde nach Aussage von Universal Music auch zu wenig gegen Piraterie vorgehen, heißt es im offenen Brief. Generell habe TikTok ein nur ineffizientes Verfahren, damit gefälschte Bilder (auch pornografischer Natur) von TikTok entfernt werden. Erst kürzlich gab es derartige Vorfälle in Zusammenhang mit der Musikerin Taylor Swift.
Was bedeutet die Entscheidung für beide Parteien?
Wie sich die Entscheidung jeweils auf die Unternehmen auswirkt, sollte man differenziert betrachten:
- TikTok: Für das soziale Netzwerk TikTok ist es natürlich erst mal ein heftiger Schlag, dass die musikalische Begleitung von Songs von Universal Music nicht mehr möglich sein wird. Zahlreiche sehr beliebte Musiker sind bei Universal Music unter Vertrag, sodass vor allem Fans von TikTok ihren Unmut äußern könnten, dass ihr Angebot eingeschränkt wurde.
- Universal Music: Das Unternehmen räumte im offenen Brief ein, dass die Entscheidung, den Lizenzvertrag mit TikTok nicht zu verlängern, durchaus auch Konsequenzen habe – und zwar nicht nur für TikTok, sondern auch für die Musiker. Es sei aber in der Verantwortung von Universal Music, dass man sich für faire Konditionen für die Musiker einsetze und das habe man getan.
Quelle: TikTok, Universal Music