Wer schon einmal die Kamera vom Laptop oder vom Smartphone abgeklebt hat, der weiß grundlegend, um was es in diesem Artikel gehen könnte: um Datensicherheit und vor allem Cyberkriminalität. Der Schutz der Privatsphäre ist aber nicht nur durch Klebezettel möglich, sondern auch durch die sogenannte Top-Secret-Box. Hierbei handelt es sich um ein kostenloses Unterstützungs-Paket der Bundesregierung.
Wer nicht selbst Klebezettel nutzen möchte (die dann lästige Kleberückstände auf den Gegenständen hinterlassen können), aber auch kein Geld für Abdeckungen von Firmen ausgeben wollen, der sollte sich die Top-Secret Box genauer ansehen. Diese wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend herausgegeben.
Warum sollte man Kameras überhaupt abkleben?
Wer noch nie darüber nachgedacht hat, die eigene Kamera am Smartphone abzukleben, fragt sich eventuell, warum das überhaupt sinnvoll sein sollte. Grundlegend erfüllt die Kamera, die man als Selfie-Kamera am Smartphone nutzt oder für Videokonferenzen am Laptop einsetzt, viele gute Zwecke. Die integrierte Kamera kann aber durchaus auch zur Gefahr werden.
Hackern wäre es möglich, dass sie mittels Spionage-Software Zugriff auf den Laptop oder das Smartphone erhalten und damit auch die Kamera aktivieren können. Dadurch wäre ein Ausspionieren möglich.
So etwas ist kein Stoff aus einem Science-Fiction-Film. Schon die falschen Mail-Anhänge könnten dafür sorgen, dass Viren oder Malware auf dem Gerät landen. Ist das Gerät erst mal mit schädlicher Software infiziert, heißt das nicht, dass es der Nutzer überhaupt merkt. Es gibt sogar Möglichkeiten, dass Hacker die Funktion ausschalten, dass die Kamera am PC rot leuchtet, wenn sie aktiviert wird. So könnten Verbraucher möglicherweise überhaupt nicht bemerken, dass sie gerade ausspioniert werden. Menschen werden in privaten Momenten beobachtet, sensible Daten abgegriffen – Cybersicherheit ist daher ein immens wichtiges Thema.
Was liegt im Top-Secret-Paket der BMSFJ?
Um derartigen Angriffen vorzubeugen, bietet die Bundesregierung passend dazu ein Materialpaket. Im Paket sind ebenfalls Sticker enthalten, sodass man denken könnte, dass es keinen Unterschied macht, was man sich auf die Kamera klebt. Auf der Stickerkarte der Regierung steht allerdings der Slogan „Mit Webcam-Sticker sicherer im Netz“, um den Sinn und Zweck der Sticker sofort klarzumachen.
Vor allem Familien sind daher die Zielgruppe des Top-Secret-Pakets. Wenn die Jüngeren auch mal an den Geräten der Eltern surfen oder das Smartphone nutzen, wird ihnen durch die Aufkleber einiges klar. Generell kann damit aber auch die ungewollte Kamera-Aktivität vermieden werden.
Der Unterschied zwischen klassischen Aufklebern und den Top-Secret-Stickern der Regierung liegt im Material. Es handelt sich um Aufkleber, die mehrmals verwendet werden können und die einfach mit Wasser gereinigt werden können. Es sind in der Sicherheitsbox außerdem Sticker in verschiedenen Größen verfügbar, sodass sie für unterschiedliche Geräte genutzt werden können. Als weiterer kleiner Pluspunkt, der vor allem die Jüngeren ansprechen dürfte: Die Sticker sehen wie Smileys aus.
Wer das Sticker-Paket erhalten möchte, kann es einfach kostenlos bestellen. Zeitweise kann es sein, dass das Angebot nicht verfügbar ist, wenn es gerade zu viele Anfragen gibt. Hier ist es sinnvoll, einfach ein paar Tage später noch mal nachzuschauen. Außerdem dürfen von Privatpersonen höchstens zehn Top-Secret-Pakete bestellt werden.
Quelle: BMFSFJ
