Die CUIC-Stiftung hat eine Massenklage gegen den Hersteller von Antiviren-Software Avast eingereicht. Dieses Unternehmen hat bis 2020 Nutzerdaten gesammelt, um sie an andere Technologieunternehmen zu verkaufen. Die Stiftung fordert Schadenersatz. CUIC ist eine Initiative von Privacy First und noyb.
Avast habe zwischen Mai 2015 und Januar 2020 mit seiner Antivirensoftware und Browsererweiterungen Nutzerdaten gesammelt, schreibt CUIC. Dabei seien unter anderem der Browserverlauf, Suchbegriffe und GPS-Koordinaten gesammelt worden, heißt es weiter. Es wurden keine persönlichen Daten gesammelt, aber in einigen Fällen wäre es dennoch möglich, herauszufinden, wer hinter einem Datensatz steckt.
Diese Daten wurden an eine Tochtergesellschaft namens Jumpshot weiterverkauft. Dieses Unternehmen verkaufte die Daten an Unternehmen wie Google, Yelp und Home Depot weiter, die die Daten für die Kundenforschung nutzten. Jumpshot verfügte somit über Daten von 100 Millionen einzelnen Geräten.
Der CUIC behauptet, dass Avast mit diesem Verhalten gegen zentrale Grundsätze der niederländischen und europäischen Datenschutzgesetze verstoßen hat“. Die Stiftung schätzt, dass etwa fünf Millionen Einwohner Avast-Software auf ihren PCs hatten, als das Unternehmen die Daten sammelte. Laut CUIC wurde das Unternehmen aufgefordert, eine „einvernehmliche Lösung“ zu finden, aber diese Aufforderung habe „nicht zum gewünschten Ergebnis geführt“. Deshalb erhebt die Stiftung nun Klage.
Niederländische Nutzer, die zwischen Mai 2015 und Januar 2020 bestimmte Avast-Software installiert hatten, können sich bei CUIC für die Massenklage registrieren lassen. Die Registrierung ist kostenlos. Die Klage wird von Omni Bridgeway finanziert, die 10 bis 25 Prozent des Erlöses erhält. Die Avast-Klage ist die erste Massenklage der Stiftung.
