Ein paar Äußerungen aus dem Jahr 2018 sind nun Jahre später ziemlich teuer für Apple. Tim Cook hatte sich damals Aktionären gegenüber vermeintlich „falsch“ zu einer Prognose geäußert, was Investoren als Irreführung ansehen. Statt es auf einen Rechtsstreit ankommen zu lassen, hat sich Apple nun auf einen Vergleich eingelassen und zahlt den Aktionären 490 Millionen US-Dollar.
Drohende Sammelklage gegen Apple
Aufgrund einer Äußerung im Jahr 2018 streben unterschiedliche Aktionäre gegen Apple eine Sammelklage an. Damit das nicht geschieht, hat Apple nun allerdings einem Vergleich zugestimmt. Das bedeutet, dass es nicht zum Rechtsstreit kommt und man stattdessen bereit ist, 490 Millionen US-Dollar an die Aktionäre zu zahlen.
Worum wäre es in der Klage gegangen?
In der potenziellen Klage wäre es darum gegangen, wie Apple im Jahr 2018 über die Verkaufsprognosen informiert hatte, die das damalige iPhone-Modell betraf.
Es habe hierzu am 1. November 2018 eine Telefonkonferenz mit den Investoren gegeben. Tim Cook berichtete diesen, dass das Geschäft in verschiedenen Schwellenländern abgekühlt sei. Man nannte dabei Länder wie:
- Türkei
- Russland
- Indien
- Brasilien
China wurde dagegen explizit ausgeschlossen. Es hieß, dass das neue iPhone in Fernost gut ankommt. Es gab also insgesamt eine optimistische Darstellung und damals soll es keine Hinweise darauf gegeben haben, dass die Sache anders ist. Er betonte damals aber auch, dass sich diese Auswertung auf Daten stützen würde, die nur ein paar Wochen umfassen.
Dass ein paar Wochen aber im Grunde nicht ausreichen, damit man eine fundierte Marktbetrachtung anstellen kann, wurde nicht explizit betont. Apple schätzte also die chinesische Konjunkturabkühlung falsch an, heißt es.
Überraschende Umsatzrückgänge
Der Umsatzrückgang, der recht deutlich ausfiel, überraschte daher nicht nur Apple, sondern eben auch die Anleger. Die Aussicht lag für das Weihnachtsquartal 2018 eigentlich bei 89 bis 93 Milliarden US-Dollar. Apple schaffte es auf etwa 84 Milliarden US-Dollar und gab diesen Wert am 2. Januar 2019 bekannt. Dass die Prognose nicht mit der Realität übereinstimmte, hing wohl vor allem mit dem chinesischen Markt zusammen.
Die jetzigen Kläger sehen genau in dem Punkt nun eine Irreführung. Man forderte von Apple eine Kompensation. Das Unternehmen wiederum wolle keinen langwierigen, aufwendigen und teuren Rechtsstreit eingehen und hat sich daher auf den Vergleich eingelassen. Das bedeutet die besagte Zahlung von 490 Millionen US-Dollar für die Investoren.
Quelle: Tagesschau