Diskettenlaufwerke? Kennt das überhaupt noch jemand? Die sogenannte Floppy disk ist ein Speichermedium, für das ein Laufwerk benötigt wird … oder zumindest wurde. Die viereckige Diskette wurde 1969 vorgestellt, etablierte sich allerdings durch die Verbreitung von PCs erst ungefähr ab 1980 verstärkt. Mittlerweile hat sie aber seit der Vorstellung über 50 Jahre auf dem Buckel, sodass gerade der jüngeren Generation überhaupt nicht mehr so wirklich klar ist, was ein Diskettenlaufwerk eigentlich ist. Dass wir über Disketten berichten, ist daher auch eher ungewöhnlich. Dennoch wollten wir es euch nicht vorenthalten: Die Behörden in Japan haben sie bislang noch genutzt, aber verzichten jetzt auch endlich darauf. Es handelte sich um eine bis dato vorgeschriebene Nutzung.
Erste japanische Behörden ohne Disketten-Pflicht
Ja, obwohl es sich wie ein Scherz anhört, so entspricht das der Wahrheit. In Japan gab es bislang 1.900 behördliche Verfahren, für die es nötig war, dass Unternehmen weitere Daten per Diskette (alternativ auch CD-ROM) einreichen.
Umgekehrt gab es ebenfalls Fälle, indem zum Beispiel Behörden Daten zur Lohnzahlung für Angestellte per Bote geliefert hat – und zwar in Form von gelieferten Disketten.
Das Ministerium für Wirtschaft, Handel und Industrie in Japan hat nun mitgeteilt, dass Antragsteller für die besagten behördlichen Vorgänge nun keine Disketten-Unterlagen mehr einreichen müssen. Halleluja!
Speicherkapazität von Disketten
Wie viele Disketten mag man in Japan wohl eingereicht haben, wenn Daten nachgefordert werden? Da eine Diskette ungefähr höchstens 2,8 MB speichern kann, kann man sich das locker ausrechnen. Für ein großes PDF kann eine Diskette da schon einmal voll sein.
Ehe alle behördlichen Prozesse in Japan nun tatsächlich umgestellt werden, dürfte es wohl noch etwas dauern. Wir wollten aber vor allem darüber berichten, dass es nun auch Japan geschafft (generell eines der wenigen Länder weltweit, die noch auf Diskettenlaufwerke setzte), sich von den über 50 Jahre alten Methoden zu lösen.
Quellen: Tom’s Hardware, Wikipedia / George Chernilevsky