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Kopfhörer zu laut: Studie zum Gehörverlust durchs Gaming

Den Soundtrack vieler Games genießt man auch gerne mal etwas lauter. Bis zu einem gewissen Punkt ist dies für unser Gehör auch durchaus vertretbar. Doch wann wird dieser überschritten, sodass es zu Gehörschäden kommt?

Sound spielt in vielen Games eine große Rolle

Spieler nehmen sich nicht nur gerne den einen oder anderen Moment Zeit, um der Musik ihres Lieblings-Games zu lauschen. Generell spielt die Geräuschkulisse innerhalb vieler Spiele eine bedeutende Rolle. In Ego-Shootern kann der Sound eines Mitspielers über Sieg und Niederlage entscheiden. In Horror-Games hingegen sorgen spezielle Klangeffekte erst für den richtigen Gruselfaktor.

Ein weiteres Problem: Viele Gamer tragen beim Zocken Kopfhörer, um die Musik und Hintergrundgeräusche möglichst authentisch wahrzunehmen. Wenn es dann auch noch um das Spiel in der Gruppe geht und darum, sich einen eigenen Vorteil zu verschaffen, stellt man diesen auch gerne mal etwas lauter ein.

Zu den typischen Klangeffekten gehören allerdings nicht nur angenehme Nuancen. Explosionen, Gewehr- oder Pistolenschüsse, all das bekommt der Gamer zu hören. Mit der Zeit leidet schließlich auch das Gehör darunter, wie sich in einer neuen Studie herausstellte.

Studie über Gehörverlust beim Gaming

Die Studie erfolgte am 16. Januar 2024 und beinhaltete die Auswertung von 14 weiteren Studien, die sich mit der Einwirkung von Gaming-Sounds auf das menschliche Gehör beschäftigten.

Die Eckdaten der Studie waren wie folgt:

  • es nahmen 50.000 Menschen an der Studie teil
  • es wurden unterschiedlichste Spiele-Umgebungen für die Studie verwendet
  • mit dazu gehörten nicht nur Mobile Games, sondern auch Konsolengames, Spielhallen und Gaming-Cafés sowie Desktop-PCs

Das Ergebnis der Studie war ein wenig ernüchternd, jedoch nicht überraschend. So liegt der gemessene Schallpegel bei den meisten Videospielen über den zulässigen Grenzwerten oder nur leicht darunter.

Wichtig ist, hierbei zu berücksichtigen, dass nicht immer ein Zusammenhang zwischen Gehörverlust und Gaming bestand. Einige der Studienteilnehmer litten unter Tinnitus und unter Umständen wären weitere Folgestudien notwendig gewesen.

Innerhalb von vier bis fünf der insgesamt 14 untersuchten Studien stellten hingegen signifikante Zusammenhänge fest, sodass der Gehörverlust oder Tinnitus unmittelbar mit dem Gaming in Verbindung gebracht werden konnte.

Fazit: Der Geräuschpegel beim Gaming liegt zwischen 88,5 und 91,2 Dezibel. Die WHO empfiehlt, sich nicht mehr als 40 Stunden pro Woche einem Geräuschpegel von mehr als 80 Dezibel auszusetzen. Wenn der Wert auf 90 ansteigt, sind es lediglich nur noch vier Stunden, bevor langfristig etwaige Schäden auftreten.

Wer ist besonders hiervon betroffen?

Jeder Gamer weiß, dass er meist nicht nur vier Stunden pro Woche vor der Konsole oder dem Computer spielt. Meist sind es mehr. Demzufolge ist es durchaus möglich, beim Gaming einen Gehörschaden zu erleiden oder sogar einen -verlust.

Jedoch gibt es bestimmte Gruppen, die besonders dazu neigen, Schäden im Gehör zu entwickeln. Besonders betroffen sind vor allem Gamer, die regelmäßig Shooter-Games spielen. Mobile Gamer müssen sich hingegen eher keine Sorgen um einen Gehörverlust machen. Sie bilden das Schlusslicht in der Studie, was das Risikopotenzial angeht, denn der Lautstärkepegel war in der Regel nicht höher als 43,2 Dezibel.

Empfehlung nicht nur für E-Sportler

Die Studie soll keinesfalls ein Stopp-Schild für Gamer darstellen. Eher soll es ein kleiner Anstoß dafür sein, besser auf sich selbst aufzupassen. Dies gilt nicht nur für E-Sportler, die unter einer regelrechten Dauerbelastung stehen.

Ebenso profitieren von einem solchen Bewusstsein diejenigen, die sich gerne einmal in abendliche Sessions begeben, um sich dort nach Lust und Laune die Zeit zu vertreiben.

Fazit – die Menge macht’s!

Wie bei allem anderen ist es vor allem die Länge und Häufigkeit, in der man sich von einer etwas lauteren Musik oder Sound beschallen lässt.

Generell wird empfohlen, die Lautstärke per Kopfhörer etwas niedriger zu halten. Lautsprecherboxen auf dem Tisch sind eine Alternative, auch wenn diese für den Gamer nicht immer den Vorteil mit sich bringen, den sie sich wünschen.

Bezüglich der Systemeinstellungen sollten 50 Prozent Lautstärke möglichst nicht überschritten werden. Setzt man sich trotzdem einmal einer etwas höheren Lautstärke aus, sollte jede Stunde eine Pause von mehreren Minuten eingelegt werden, um den Ohren einen Gefallen zu tun.

Noise-Cancelling-Headsets können ebenfalls sinnvoll sein. Denn sie lassen die gehörten Geräusche und die Musik nicht nach draußen. Dies bietet sich vor allem dann an, wenn das Zocken an eine öffentliche Stelle verlegt wird und andere möglicherweise mithören können.

Quellen: WHO/Umweltbundesamt, BMJ Journals

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