Die Veröffentlichung von Instagram Threads mit zukünftiger Unterstützung für ActivityPub ist ein „klarer Gewinn“ für dezentralisierte soziale Medien und eine Unterstützung für die Idee, dass dezentralisierte soziale Medien die Zukunft sind, sagt der Gründer von Mastodon.
Abgesehen von der Tatsache, dass die Unterstützung von ActivityPub in Instagram Threads bedeutet, dass die Menschen leichter zwischen den Diensten wechseln können, ist Mastodon-Gründer Eugen Rochko der Meinung, dass dies ein Schritt hin zu sozialen Medien ist, die die Nutzer weniger ausbeuten. „Wir setzen uns schon seit Jahren für die Interoperabilität zwischen den Plattformen ein. Dies ist ein Schritt nach vorn, damit Menschen, die auf diesen Plattformen festsitzen, zu besseren Anbietern wechseln können. Das wiederum übt Druck auf diese Plattformen aus, bessere, weniger ausbeuterische Dienste anzubieten.“
Damit ist dies ein Nettogewinn, sagt er. „Dies ist ein klarer Sieg für unsere Sache, hoffentlich einer von vielen, die noch folgen werden.“ Jeder Mastodon-Server-Administrator kann sich dafür entscheiden, den Servern von Instagram Threads nicht zu vertrauen und sie somit zu blockieren. Das hat zur Folge, dass Mastodon-Server nicht mit Threads zusammenarbeiten müssen.
Rochko hält es für möglich, dass Meta versucht, mit Instagram Threads eine „embrace extend extinguish“-Strategie zu verfolgen. Er zieht den Vergleich mit XMPP, einem plattformübergreifenden Chat-Protokoll, das um 2008 populär war. Davor hat er jetzt keine Angst, da ActivityPub und Mastodon bereits bekannter sind als XMPP es damals war. „Selbst wenn Threads in Zukunft ActivityPub aufgeben würde, wären wir genau da, wo wir jetzt sind.“
Meta hat Instagram Threads am Donnerstag veröffentlicht, allerdings nicht in Europa. Am Mittwoch gab das Unternehmen bekannt, dass es ActivityPub in Threads unterstützen wird. Threads ist ein Twitter-Klon von Meta. Die Beziehung zwischen Threads und dezentralen sozialen Medien wurde diese Woche auch im Tweakers-Podcast diskutiert.
