SK Hynix hat seine Einwände gegen die gerüchteweise Fusion zwischen Kioxia Holdings Corp. und Western Digital geäußert. Der südkoreanische Speicherhersteller, der eine Beteiligung an Kioxia hält, ist der Ansicht, dass die derzeitigen Bedingungen der geplanten Fusion seine Investition unterbewerten. Dieser Widerstand macht die seit einiger Zeit laufenden Fusionsgespräche noch komplexer und unsicherer. In der Zwischenzeit bestätigte SK Hynix im Wesentlichen, dass die Gespräche fortgesetzt werden.
„In Anbetracht der Gesamtauswirkungen auf den Wert der Investition des Unternehmens in Kioxia stimmt das Unternehmen dem Geschäft zum jetzigen Zeitpunkt nicht zu“, sagte Kim Woo-Hyun, Chief Financial Officer von SK Hynix, bei der Bilanzkonferenz des Unternehmens (via SeekingAlhpa). „Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir aufgrund der Vertraulichkeitsvereinbarungen mit Bain keine konkreten Gründe nennen oder den Geschäftsprozess kommentieren können. Aber ich möchte eines klarstellen, wir werden die Entscheidung im Interesse aller Stakeholder treffen, nicht nur im Interesse der Aktionäre, sondern auch im Interesse von Kioxia.“
SK Hynix bestätigt indirekt die Fusion zwischen Western Digital und Kioxia
Im Moment sieht es so aus, als ob die Uneinigkeit des Unternehmens auf Bedenken bezüglich der Bewertung seiner Beteiligung an der Fusion zurückzuführen ist, und es sucht derzeit nach einer Lösung, die den Interessen aller Beteiligten gerecht wird.
SK Hynix beteiligte sich 2018 mit 395 Mrd. Yen (2,628 Mrd. US-Dollar ab 2023) an der Übernahme der Speicherchip-Sparte von Toshiba. Von diesem Betrag hat SK Hynix auf der Grundlage einer vorherigen Vereinbarung 129 Mrd. Yen (857,96 Mio. US-Dollar) für Wandelanleihen bereitgestellt. Die restlichen 266 Milliarden Yen (1,768 Milliarden US-Dollar) des koreanischen Unternehmens wurden in einen von Bain Capital eingerichteten Fonds investiert. Diese Vereinbarung könnte SK Hynix in die Lage versetzen, diese Anleihen in der Zukunft in eine Kapitalbeteiligung von bis zu 15 % umzuwandeln. In der Zwischenzeit wird der Anteil von SK Hynix an dem neuen Unternehmen unbedeutend sein.
Es gibt noch einen weiteren Grund, warum SK Hynix über das neue Unternehmen besorgt sein könnte. Laut TrendForce kontrollierte SK Hynix im zweiten Quartal 2023 17,8 % des NAND-Marktes. In der Zwischenzeit lag der gemeinsame NAND-Marktanteil von Kioxia und Western Digital im zweiten Quartal bei 34,3 % und übertraf damit Samsungs Anteil von 31,1 % deutlich und lag weit vor SK Hynix.
Trotz des Widerstands von SK Hynix werden die Fusionsverhandlungen zwischen Kioxia und Western Digital fortgesetzt, wobei die beteiligten Parteien eine baldige Einigung anstreben, berichtet Bloomberg. Sollte die Fusion erfolgreich verlaufen, wäre dies ein strategischer Schritt, um die Wettbewerbsposition der beiden Unternehmen auf dem globalen Markt für Speicherchips zu verbessern, so dass sie besser mit den Branchenriesen konkurrieren könnten. Die Unternehmen hoffen, die Transaktion bis Ende Oktober abschließen zu können, was einen wichtigen Meilenstein in der Speicherchipbranche darstellen würde.
