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Netflix schweigt künftig zu den Nutzerzahlen

Bislang gab es in den Geschäftsberichten von Netflix stets eine Antwort darauf, wie viele Abonnenten der Streaming-Anbieter eigentlich hat. Genau diese Info soll es in künftigen Berichten dagegen nicht mehr geben. Sehr zum Leidwesen der Anleger, denn das ließ die Aktie kurzerhand ein wenig nach unten rauschen.

Jedes Quartal hat Netflix in den letzten Jahren die globale Abonnenten-Zahl veröffentlicht. Somit konnte das Wachstum an Kunden auch stetig beobachtet werden. Jetzt kündigte Netflix während des ersten Quartalsberichtes 2024 an, dass das künftig ein Ende haben wird.

Keine Statistiken ab 2025 mehr

Das börsennotierte Unternehmen Netflix wird die Information, wie viele Abonnenten es global gibt, ab 2025 nicht mehr veröffentlichen. Es soll nur noch eine Mitteilung dazu geben, wenn es zu „größeren Unterschieden“ gekommen ist, was auch immer das konkret in Zahlen bedeutet.

Vorgehensweise nicht unüblich

Die Vorgehensweise von Netflix, ab 2025 keine Abo-Zahlen mehr zu nennen, ist aber an sich nichts Neues. Auch andere Unternehmen setzen auf diese Strategie wie zum Beispiel Meta (der Mutterkonzern von Facebook, Instagram und WhatsApp) sowie X (ehemals Twitter).

Warum verrät Netflix die Abo-Zahlen nicht mehr?

Im Quartalsbericht begründet Netflix die Entscheidung damit, dass das reine Abo-Wachstum keine geeignete Metrik sei – beziehungsweise man betont eher, dass die Einnahmen nach Region besser geeignet wären. Im Klartext bedeutet es aber auch, dass weniger darauf geschaut wird, wie viele Kunden ein Unternehmen tatsächlich hat, sondern eben wie viel es am Ende erwirtschaften kann. Das wiederum lässt sich mit Preiserhöhungen (wie kürzlich erst bei Netflix geschehen) ja ganz gut kontrollieren. Bei reinen Abo-Zahlen kann Netflix dagegen kaum etwas tun außer preiswerter werden und viele Angebote raushauen.

Die Umstellung darauf, die Abo-Zahlen künftig also nicht mehr bekanntzugeben, könnte daher auch ein strategischer Schachzug sein.

Anleger überhaupt nicht begeistert

Die erste Reaktion der Anleger ist erwartungsgemäß eher negativ. Das zeigte sich daran, dass die Netflix-Aktie mal eben einen Rutsch nach unten gemacht hat. Sie schlitterte ganze 4,8 Prozent nach unten, nachdem Netflix diese Bombe hat platzen lassen.

Künftig könnte es aber natürlich sein, dass gerade durch das Fehlen der Abo-Zahlen mehr Fokus auf dem Umsatz liegt. Der wiederum sieht bei Netflix ziemlich gut aus, weshalb sich die Aktie wohl wieder erholen dürfte und Netflix langfristig wahrscheinlich auch profitieren wird.

Umsatzzahlen von Netflix im ersten Quartal 2024

Das Q1 2024 sah für Netflix sehr vielversprechend aus. Der Umsatz konnte im Vergleich zum ersten Quartal in 2023 um 14,8 Prozent gesteigert werden. Er beträgt 9,37 Milliarden US-Dollar in diesem ersten viertel Jahr. Auch der reine Gewinn ist im neuen Quartal im Vergleich zum ersten Quartal 2023 um 2,33 Milliarden US-Dollar gewachsen.

Interessant ist vor allem, dass Netflix zwar ein Wachstum von 16 Prozent erwartet (auch weil man die Preise angehoben hat), aber bei den Abonnenten einen Rückgang erwartet. Genau das ist eben der Knackpunkt und mit Sicherheit auch einer der Hauptgründe, weshalb es ab 2025 eben keine Informationen mehr über Abo-Zahlen geben wird.

Quellen: Netflix, Reuters, s22.q4cdn.com

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Maria Lengemann ist 37, Gamerin aus Leidenschaft, Thriller-Autorin und Serienjunkie. Sie ist seit 14 Jahren selbstständig und journalistisch auf den Hardware- und Gaming-Bereich spezialisiert.

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