Von einigen Jahren wurde die HDD als Festplatte von der SSD abgelöst. Der Hersteller Huawei ließ auf der MWC 2024 durchblicken, dass er aktuell an einem magneto-elektrischen Speicher arbeitet, der zukünftig ebenfalls eine Alternative zur klassischen Festplatte sein könnte.
Projekt war zwischen zahlreichen Neuheiten versteckt
Huawei wartete auf der MWC 2024 mit zahlreichen neuen Produkten auf, von denen sich der Verbraucher einen Eindruck machen konnte. Was jedoch nur die Wenigsten mitbekamen: Unter den Neuheiten verbarg sich ein nur wenig hervorgehobenes Produkt, das zukünftig die Festplatten revolutionieren könnte.
So plant der Hersteller für das Jahr 2025 eine Produktreihe mit dem Namen Oceanstor, hinter der sich ein Massenspeicher verbirgt, der sogar 30 Terabyte große Festplatten in den Schatten stellen soll.
Wie sehen die Vorteile aus?
Zum Vergleich: Speichersysteme sind in sogenannte Racks unterteilt. In jedem Rack sitzen mehrere Festplatten, womit es schlussendlich zu einer Gesamtspeicherzahl kommt, mit welcher der Nutzer arbeiten kann. Bei den gewöhnlichen Festplatten würde man beim Einsatz von insgesamt 288 Stück zu je 30 Terabyte auf einen Gesamtspeicher von 8,64 Petabyte kommen.
Werden stattdessen die neuen Speicherelemente genutzt, kommt man alleine pro Rack auf mehr als 10 Petabyte. Dazu kommt außerdem eine Ersparnis von etwa 90 Prozent in Bezug auf die Leistungsaufnahme. Die Systeme könnten also nicht nur einen größeren Speicher bieten, sondern arbeiten gleichzeitig auch sehr viel effizienter.
Wird der Vergleich mit Magnetbändern und dem neuen Speichermedium gemacht, kommt man auf eine Ersparnis von etwa 20 Prozent.
Hersteller schweigt sich über Art der Speicherung aus
Wie genau die Daten abgelegt werden, gab der Hersteller nicht bekannt. Es ist jedoch davon auszugehen, dass es sich um einen magneto-elektrischen Speicher handelt, der höchstwahrscheinlich mit einem wechselbaren Datenträger arbeitet. Demnach ist auch die mögliche Option zum Austausch gegeben, ähnlich wie bei Magnetbändern.
Anzunehmen ist außerdem, dass Huawei einen sich drehenden Datenträger nutzt, ähnlich wie bei einer gewöhnlichen Festplatte. Ein vergleichbares Produkt, an dessen Arbeitsweise man sich dabei orientieren könnte, gibt es bisher noch nicht.
Die Systeme sollen 2025 auf den Markt kommen, innerhalb der ersten Jahreshälfte. Für die nächsten Jahre ist es allerdings auch absehbar, dass die von Seagate produzierten Festplatten mit der Bezeichnung HAMR ebenfalls eine höhere Speicherkapazität erreichen können.
Dennoch könnte es durchaus sehr gute Einsatzzwecke im Bereich der Archivierung geben, die von den Funktionen des neuen Datenträgers profitieren. Ebenso wären sie interessant für Cold-Storage-Systeme, die keinen unmittelbaren Zugriff auf bestimmte Daten gewährleisten.
Quellen: Blocks & Files