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Europäischer Rechnungshof: drohender Mangel an Rohstoffen für Batterien

EU

Der Europäische Rechnungshof warnt davor, dass die Europäische Union bei der Batterieproduktion ins Hintertreffen gerät. „Ab 2030 droht den Herstellern in der EU ein Mangel an Rohstoffen für Batterien“, so der ER.

EV-ProduktionDem ER zufolge wird es aufgrund von drei anhaltenden Faktoren immer schwieriger, bei der Batterieproduktion weltweit führend zu werden. Erstens sei Europa für Batteriehersteller nicht attraktiv genug: „Im Gegensatz zur EU subventionieren die USA direkt die Mineralien- und Batterieproduktion sowie den Kauf von Elektrofahrzeugen, die in den USA mit US-Komponenten hergestellt wurden.“

Zweitens wäre die europäische Batterieindustrie zu stark von Rohstoffimporten abhängig. Zur Veranschaulichung führt der ER an, dass 87 Prozent des importierten Rohlithiums aus Australien stammt. Außerdem kämen 80 Prozent des importierten Mangans aus Südafrika und Gabun. Auch bei Kobalt und Graphit ist Europa in hohem Maße von der Demokratischen Republik Kongo bzw. China abhängig. Geopolitische Entwicklungen könnten Druck auf diese Importrouten ausüben.

Schließlich argumentiert der Europäische Rechnungshof, dass die Wettbewerbsfähigkeit der EU aufgrund der steigenden Rohstoff- und Energiepreise abnimmt. Eine Batterie würde im Jahr 2020 durchschnittlich 200 € pro Kilowattstunde kosten, was doppelt so viel ist wie geplant. Als Beispiel wird der Preis für Lithium angeführt, der in den letzten zwei Jahren um fast 900 Prozent gestiegen ist.

Nach einem 2018 vorgelegten Plan sollte die EU zum weltweit größten Batterieproduzenten werden; dieses Ziel ist aus den genannten Gründen gefährdet. Und das trotz fast 8 Milliarden Euro an europäischer Unterstützung für den betreffenden Sektor. So wurden 1,7 Milliarden Euro als europäische Subventionen für den Batteriesektor ausgegeben, während die Mitgliedstaaten, insbesondere Deutschland, Frankreich und Italien, weitere 6 Milliarden Euro für lokale Batterieproduktionsprojekte verwenden könnten.

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