Die Top 500-Organisation hat ihre halbjährliche Liste der schnellsten Supercomputer der Welt veröffentlicht. Der von AMD betriebene Frontier-Supercomputer steht mit einer Leistung von 1,194 Exaflop/s (EFlop/s) weiterhin an der Spitze der Liste und setzt sich damit gegen die halb so hohe Leistung von 585,34 Petaflop/s (PFlop/s) des von Intel betriebenen Aurora-Supercomputers des Argonne National Laboratory durch.
Der Beitrag von Argonne, der nur die Hälfte des Aurora-Systems nutzt, landet auf dem zweiten Platz der Top500 und verdrängt den japanischen Fugaku als zweitschnellsten Supercomputer der Welt. Auch Intel konnte mit 20 neuen Supercomputern, die auf seinen Sapphire Rapids CPUs basieren, in der Liste zulegen, aber AMDs EPYC erobert weiterhin die Top500, da er nun 140 Systeme in der Liste antreibt – ein Anstieg von 39 % im Vergleich zum Vorjahr.
Intel und Argonne arbeiten derzeit noch daran, Arora im Jahr 2024 für die Nutzer vollständig online zu stellen. Die Aurora-Einreichung umfasste 10.624 Intel-CPUs und 31.874 Intel-GPUs, die zusammen 585,34 PFlop/s bei einer Gesamtenergie von 24,69 Megawatt (MW) lieferten. Im Gegensatz dazu hält AMDs Frontier den Leistungstitel mit 1,194 EFlop/s, was mehr als das Doppelte der Leistung von Aurora ist, während es vergleichsweise mickrige 22,70 MW an Energie verbraucht (ja, das ist weniger Energie für den gesamten Frontier-Supercomputer als für die Hälfte des Aurora-Systems). Aurora schaffte es mit dieser Einreichung nicht auf die Green500-Liste der energieeffizientesten Supercomputer, aber Frontier steht weiterhin auf Platz acht dieser Liste.
Es wird jedoch erwartet, dass Aurora schließlich eine Leistung von bis zu 2 EFlop/s erreichen wird, wenn es vollständig online geht. Nach seiner Fertigstellung wird Auroroa über 21.248 Xeon Max CPUs und 63.744 Max Series ‚Ponte Vecchio‘ GPUs verfügen, die auf 166 Racks und 10.624 Compute Blades verteilt sind, was es zum größten bekannten Einzeleinsatz von GPUs weltweit macht. Das System nutzt HPE Cray EX – Intel Exascale Compute Blades und verwendet den Slingshot-11-Netzwerkverbund von HPE.
AMD ist dabei, El Capitan, das mit einer Leistung von 2 EFlop/s+ schneller als Aurora sein soll, im Lawrence Livermore National Laboratory zu installieren. Somit wird Intels Aurora, der sich ständig verzögert, möglicherweise nie die Spitzenposition in der Top500-Liste einnehmen – das Rennen um die nächste Runde der Top500-Einreichungen im Juni 2024 ist jedenfalls eröffnet.
Der Aurora-Supercomputer wurde erstmals 2015 angekündigt, mit einem voraussichtlichen Fertigstellungstermin im Jahr 2018. Damals war das System für die Verwendung der Knights Hill-Prozessoren konzipiert, die später eingestellt wurden. Das System wurde in den vergangenen Jahren mehrfach umgestaltet und verschoben. 2019 wurde der neue Aurora mit einer Exaflop-Leistung angekündigt, die 2021 erreicht werden soll. Bei einer weiteren Umplanung Ende 2021 hieß es, dass das System bei seiner Fertigstellung zwei Exaflops liefern würde, was nun für das nächste Jahr geplant ist, da Intel, Argonne und HPE weiterhin an der Systemvalidierung und -verifizierung sowie an der Skalierung von Arbeitslasten auf dem neuen System arbeiten. Die anderen Aurora-Benchmarks, die Argonne heute veröffentlicht hat, können Sie hier einsehen.
In der Zwischenzeit hat Microsofts neuer Supercomputer Eagle, der in der Azure-Cloud eingesetzt wird, den dritten Platz auf der Liste eingenommen und den japanischen Fugaku auf den vierten Platz der Rangliste verdrängt. Eagle ist das erste Cloud-System, das den Sprung in die Top Ten geschafft hat. Das LUMI-System in Kajaani, Finnland, rundet die Top fünf mit einer Leistung von 379,70 PFlop/s ab.
