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Entrümpelung fördert zwei der ersten echten PCs zutage

Der Q1-Microcomputer gilt als einer der ersten echten PCs überhaupt und ist heutzutage eine Rarität. Bei einer Entrümpelung fand eine britische Entsorgungsfirma sogar gleich zwei Stück. Die Geräte sind zudem gut erhalten.

Q1-Microcomputer – Erster echter PC überhaupt

Wer heutzutage an einen der ersten Computer denkt, dem werden wahrscheinlich Modelle von IBM und Apple in den Sinn kommen. Jedoch gab es schon vorher ein Gerät, das als echter PC zu bezeichnen ist.

Hierbei handelt es sich um den sogenannten Q1-Microcomputer, der erstmals 1972 auf dem Markt erschien und der mit einem Single-Chip-Mikroprozessor ausgestattet war. Intel steuerte damals einen 8-Bit-Prozessor mit der Modellnummer 8008 bei. Er war wahrscheinlich einer der ersten kompletten Desktop-PCs und wurde später noch einmal aufgerüstet. In den Nachfolgemodellen kam ein Z80-Prozessor zum Einsatz. Er erhielt den Namen Q1-Lite und kam 1976 in den Handel.

Zum ersten Mal wurden auch einige Exemplare nach Übersee verschifft. Mit zu den Empfängern gehörten die Niederlande, Deutschland und Skandinavien. Dank dieser Phase ist heute das Lite-Modell im Technikum29 zu bestaunen, welches in der Nähe von Frankfurt am Main ansässig ist.

Weltweit gab es lediglich ein originales Q1-Modell, das noch existiert.

Entrümpelungsfirma entdeckt gleich zwei guterhaltene Geräte

Nachdem die Produktion des Q1 und des Q1-Lite eingestellt wurde, geriet das Gerät sogar so in Vergessenheit, dass heutzutage so gut wie niemand mehr an ihn dachte. Dies sollte sich jedoch ändern, als eine Entrümpelungsfirma in Großbritannien eine Haushaltsauflösung in Angriff nahm.

Denn im Rahmen dieser fand das in London ansässige Unternehmen gleich zwei gut erhaltene Geräte auf einmal. Zunächst wussten sie nicht einmal, dass es sich um einen Computer handelt und hielten die Geräte für zwei alte Schreibmaschinen. Die merkwürdige Beschaffenheit der Tastatur ließ sie jedoch zweifeln, sodass die vermeintlichen Schreibmaschinen von einem Experten näher unter die Lupe genommen wurden.

Computer werden an Kingston University öffentlich gezeigt

Wie sich herausstellte, handelte es sich wirklich um zwei Originale des Q1-Computers. Ihr Zustand ist durchaus gut, weswegen sie nun im Rahmen einer Ausstellung an der Kingston University gezeigt werden.

Neben den beiden Ur-Rechnern findet man in dieser übrigens auch einen Commodore 64, welcher der „Silver Label“-Reihe entstammte und den das Entrümpelungsunternehmen „Just Clear“ ebenfalls bei einer Haushaltsauflösung fand.

Paul Neve, der Experte der Kingston University, ist von den alten Geräten stark beeindruckt. Für ihn sind sie etwas ganz Besonderes. Denn sie legten den Grundstein für die heutigen PCs und sämtliche Technik, die damit einherging. Ohne sie gäbe es weder Smartphones, Apple Macs, noch weitere Geräte dieser Art.

Wer Interesse daran hat, sich einen Q1-Computer von innen anzusehen, kann sich das Video von Bernardo Kastrup auf YouTube ansehen. Auf seinem Kanal „The Byte Attic“ zeigt er eindrucksvoll, woher der Gedanke mit der „Schreibmaschine“ kommen könnte.

Computer sollen möglicherweise versteigert werden

Die Kingston University wird die Q1-Rechner wahrscheinlich nicht für die Ewigkeit behalten. Sofern sie in keinem Museum einen Platz finden sollten, hat sich das Entrümpelungsunternehmen „Just Clear“ einfallen lassen, sie zu versteigern. Falls es dazu kommen sollte, wäre es sicherlich interessant zu erfahren, wie viel der Ur-Computer seinen Fans wert ist.

Quellen: Kingston University, YouTube, The Byte Attic

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