AMDs neuester Treiber begeht „Identitätsdiebstahl“ an der übergeordneten GPU und kann interne Geräte abschalten. Das Internet hat AMD oft für schlechte Grafiktreiber verantwortlich gemacht, aber laut @carygolomb auf Twitter könnte dieser angebliche Ruf zurückkehren, um das Unternehmen zu verfolgen.
Der Twitter-Nutzer berichtete, dass die Aktualisierung auf den Adrenalin-Treiber 23.7.2 die GPU-Leistung auf seinem Handheld-Gaming-Gerät einbrechen ließ und seine integrierte Radeon 780M-GPU in die wesentlich langsamere 760M umbenannte. Darüber hinaus meldete der Benutzer auch Probleme mit einigen internen und externen Geräten, die mit dem neuen Treiber nicht mehr funktionierten, darunter sein Fingerabdrucklesegerät, seine Soundkarte und sein Xbox 360 Game Controller.
Digital Foundry bestätigt Problem
Um die Behauptungen des Nutzers zu untermauern, antwortete Digital Foundry auf seinen Tweet und bestätigte die schlechten Leistungsprobleme mit dem neuen Treiber. Laut dem Review-Outlet verlor eine seiner Aya Neo Handheld-Gaming-Konsolen mit einem Ryzen 7 7840U 33% seiner Spielleistung, während der neue Treiber aktiv war, und ging von 33 FPS auf unspielbare 22 FPS in Metro Exodus: Enhanced Edition zurück.
Wow. Haha. Just WOW
Someone tweeted at me that latest AMD Adrenaline 23.7.2 drivers tank performance and show up as 760M in device manager.
It's also managed to disconnect most internal devices, like my fingerprint reader, 360 controller, sound.
Going to DDU pic.twitter.com/ADKKIAG3fM
— Cary Golomb (@carygolomb) July 27, 2023
Diese Probleme gehören zu den schlimmsten Problemen mit AMD-Grafiktreibern, auf die wir seit langem gestoßen sind. Normalerweise sind die GPU-Treiber von AMD sehr zuverlässig und haben keine nennenswerten Probleme. Aber bei den Dutzenden von Treiber-Updates, die AMD Jahr für Jahr herausbringt, musste irgendwann ein Blindgänger auftauchen.
Treiber ist noch neu
Zusätzlich zu diesen Problemen ist die offizielle Liste der bekannten Probleme mit 23.7.2 für einen vollständig freigegebenen WHQL-Adrenalin-Treiber auch etwas hoch. Einige dieser zusätzlichen Probleme beinhalten einen hohen Stromverbrauch im Leerlauf auf GPUs der RX 7000-Serie – was eigentlich schon behoben sein sollte -, ein nicht vollständig funktionierendes Overlay der Leistungsmetrik in einigen Spielen und das weithin bekannte Rachet and Clank: Rift Apart Raytracing-Abstürze, über die wir vor zwei Tagen berichtet haben.
Da der Treiber noch neu ist, ist es unmöglich zu sagen, wie weit verbreitet die Leistungsprobleme sind. Im Moment scheint es jedoch vor allem AMDs mobile Prozessoren der Ryzen 7000-Serie zu betreffen, während niemand über diese Fehler bei Desktop-Radeon-Grafikkarten spricht. Moderne GPUs der RX 7000-Serie scheinen nicht betroffen zu sein. Ancient Gameplays berichtet von einer etwas besseren Spielleistung in einigen Titeln im Vergleich zum letzten Treiber.
Treiber sollten fertig released werden
In den letzten Jahren hat es sich vermehrt eingeschlichen, dass Firmen ihre Software unfertig releasen, das geht von Spielen bis hin zu Funktionaler Software. Es ist eigentlich besonders peinlich, wenn ein Treiber solche offensichtlichen Probleme aufweist. Da Treiber auchnoch essentielle Software sind und eng mit dem Betriebssystem zusammenarbeiten sind hier nicht nur nervige Probleme wie Fehler im Betrieb, sondern auch Sicherheitsbedenken zu beachten. AMD liefert weniger Technisch versierte User diesen Fehlern einfach aus, was leicht vermeidbar gewesen wäre, wenn sie die Software besser getestet hätten.
