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2.200 Retro-Computer lagerten über 23 Jahre in Scheune eines Amerikaners

In den USA lagerte ein Mann über 23 Jahre lang insgesamt 2.200 Retro-Computer, die er aktuell über Ebay verkauft. Pro Stück verlangt er weniger als 100 Dollar. Doch wie kamen die Computer dorthin und um welches Modell handelt es sich eigentlich? Vor allem: Wie gelangte James Pellegrini an 2.200 Stück?

Computer nutzte kanadisches Netzwerk

Zunächst stellt sich die Frage, um welche Computer es sich bei dieser Angelegenheit handelt. Doch das ist gar nicht so einfach zu beantworten, ohne ein wenig Vorgeschichte zu erläutern.

Das Computersystem entstand 1982 und wurde als „NABU Network“ bezeichnet. Die Abkürzung NABU stand hierbei für „Natural Access to Bi-directional Utilities“. Der Computer war so konzipiert, dass er sich per Kabelfernsehen mit dem Internet verbinden ließ. Heutzutage wird dieses Internet auch als „Das Internet, welches seiner Zeit um zehn Jahre voraus war“ bezeichnet.

Hergestellt wurde das System in der Stadt Ottawa in Kanada. Seine Produktion wurde allerdings 1985 schon wieder eingestellt, obwohl seine Funktionalität für den damaligen technischen Stand nahezu revolutionär war. Neben Familien waren auch Schulen oder andere Institutionen an dem Computer interessiert, zu Spitzenzeiten waren etwa 100 Applikationen für das System verfügbar.

Sein Originalpreis betrug damals 950 Kanadische Dollar, für die Nutzung des Netzwerks musste der Besitzer monatlich etwa 8 bis 10 Dollar zahlen.

Besitzer hatte ursprünglich große Pläne

Der Besitzer der 2.200 Computer ist James Pellegrini, ein Amerikaner, der Anfang der 1980er-Jahre etwa 30 Jahre alt war. Zur damaligen Zeit hatte er gerade sein Studium der Computerwissenschaften abgeschlossen und hatte vor, ein Nischen-Konzept zu entwickeln, das per Computer umzusetzen ist.

Er beschreibt heute, dass es nie sein Ziel war, mit Microsoft oder anderen Anbietern zu konkurrieren. Seine Ideen befassten sich daher mit verschiedenen Anwendungen, die allenfalls Tools darstellen, die heutzutage beispielsweise auf einem Raspberry Pi zum Einsatz kommen könnten.

Als 1985 das kanadische Unternehmen die Produktion des NABU Network einstellte, nutzte Pellegrini seine Chance und kaufte ganze Chargen des Computers auf. Dabei griff er zu verschiedenen Angeboten, die zum Teil 1.500 Computer zum Schnäppchenpreis enthielten. Auf diese Weise sammelte er ganze 2.200 Exemplare des Computers an.

Das Projekt nahm er letzten Endes jedoch nie in Angriff. Laut ihm existieren lediglich ein paar Schaltpläne, sein Plan wurde allerdings nie in die Tat umgesetzt.

Eine Scheune diente als Lagerplatz

Natürlich wird sich jeder möglicherweise fragen, wo James Pellegrini die 2.200 Exemplare der Computer gelagert hat. Hierfür stellte ihm ein Nachbar seine Scheue zur Verfügung, die groß genug war, um alle Computer sicher unterzubringen.

Nachdem Pellegrini seine Pläne jedoch nicht umsetzte, gerieten die Computer nahezu in Vergessenheit. Bis der natürliche Wandel sie 2022 wieder zurück in sein Gedächtnis rief. Denn die Scheune wurde langsam aber sicher instabil, womit es Zeit war, für die Rechner ein neues Zuhause zu finden.

Pellegrini verkaufte Computer für weniger als 100 Euro bei Ebay

Anfangs verkaufte James Pellegrini die Computer nach und nach über Ebay. Hier sammelten sich über die Zeit hinweg mehr als 660 Bewertungen an, wobei ihm jeder der Computer weniger als 100 Euro einbrachte.

Sein Handeln blieb jedoch nicht lange unbemerkt. Ein YouTuber, der sich mit alter Technik beschäftigt, wurde auf ihn aufmerksam und behandelte das Thema in einem Video.

Dadurch bekam nicht nur der Verkauf von Pellegrini ein wenig Fahrwasser, sondern Ebay wurde ebenso auf ihn aufmerksam, woraufhin er den Verkauf zeitweise einstellen musste. So prüfte die Plattform, ob die angebotenen Computer rechtmäßig ihm gehören oder nicht.

Nachdem Ebay seine Überprüfung abgeschlossen hatte, konnte Pellegrini schließlich mit dem Verkauf fortfahren. Aktuell sammelt er weiterhin fleißig Bewertungen für den Verkauf der Geräte. Schätzungen zufolge sind noch etwa 1.500 Stück übrig.

Quellen: Adrian’s Digital Basement, YouTube

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