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USB-Sticks in Wänden: 2.300 eingemauerte USB-Sticks durch deutschen Künstler

Hat jemand von euch in Deutschland schon mal einen der 400 USB-Sticks gesehen, die in einer Wand eingemauert sind? Weltweit gibt es mehr als 2.300 Stück davon. Zufall ist das natürlich nicht, denn die eingemauerten Sticks gehen auf ein Projekt aus Deutschland zurück, welches sich vor allem gegen die absolute Vernetzung stellt.

Los ging es vor ungefähr 14 Jahren. Ein Künstler aus Deutschland hat das Projekt namens „Dead Drops“ gestartet. Weltweit wurden hierfür USB-Sticks in Wände einbetoniert. Noch heute, 14 Jahre später, läuft das Projekt. Es gibt mittlerweile sogar eine Datenbank, die die USB-Sticks dokumentiert. Der letzte Stick ist am 4. April in der Gunderslachstraße in Heppenheim (Hessen) einbetoniert worden. Insgesamt sind derzeit 2.308 Sticks gelistet.

Wer hat das USB-Projekt gestartet?

Hinter dem Projekt Dead Drops steckt der Künstler Aram Bartholl aus Deutschland. Er wurde 1972 geboren und hat nach seiner Kindheit in Bremen in Berlin Architektur studiert. Derzeit arbeitet er als Kunst-Professor an der HAW in Hamburg und hat sich auf den Bereich der digitalen Medien spezialisiert.

Worum geht es beim Projekt Dead Drops?

Heruntergebrochen geht es bei dem Projekt Dead Drops um das Thema Filesharing. Durch die einbetonierten USB-Sticks soll eine Art Kunstprojekt geschaffen werden, welches auf das Offline-Filesharing aufmerksam macht. Es dient daher vor allem als Denkanstoß, dass es Alternativen zur Cloud gibt.

Dem Gründer des Projektes geht es vor allem darum, ein Bewusstsein zu schaffen. Wer Daten in die Cloud lädt, muss damit leben, dass die Daten quasi „überall“ sind, also auch inklusive GPS-Koordinaten. Bei eingemauerten USB-Sticks ist es anders. Die Daten sind nur dort, einfach nur dort. Es ist daher eine Art Gegenbeispiel für die totale Vernetzung.

Was passiert, wenn man ein Gerät an den betonierten USB-Stick anschließt?

Wenn sich jemand entschließt, beispielsweise einen Laptop an einen einbetonierten USB-Stick anzuschließen, erhält er Zugriff auf eine Readme-Datei. Hier wird das Projekt mit den Sticks umfassend erläutert. Wer mehr darüber erfahren möchte, kann auch die offizielle Webseite besuchen, die sogar ein How-To-Video bereithält, in dem gezeigt wird, wie damals der erste USB-Stick in der Wand gelandet ist.

Natürlich sind viele der gelisteten USB-Sticks schon überhaupt nicht mehr funtkionstüchtig oder fehlen sogar, aber es kommen nach und nach Neue dazu, sodass das Projekt weiterlebt.

Wissenswert: Nicht immer ist auf diesen USB-Sticks nur eine Readme-Datei zu finden. Es gibt unter anderem dort auch Logbuch-Einträge, aber auch private Bilder, Urlaubsfotos bis hin zu kritischen Dateien. Grundlegend ist es möglich, dass jeder auf dem USB-Stick etwas speichert, weshalb es sich um eine bunte, aber nicht immer ungefährliche Mischung handeln kann. Es ist also nicht unbedingt empfehlenswert, selbst ein Gerät an einen betonierten USB-Stick anzuschließen, aber das Projekt durchaus zum Anlass zu nehmen, über eigene Speichermöglichkeiten nachzudenken.

Quelle: Twitter/X, Dead Drops, Süddeutsche Zeitung

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Maria Lengemann ist 37, Gamerin aus Leidenschaft, Thriller-Autorin und Serienjunkie. Sie ist seit 14 Jahren selbstständig und journalistisch auf den Hardware- und Gaming-Bereich spezialisiert.

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