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US-Gesundheitsbehörde FDA warnt Blutzuckerspiegel-Messung in Wearables

Dass Smartwatches im Alltag nützlich sein können, dürfte unumstritten sein. Woher kommt also nun die aktuelle Warnung der US-Gesundheitsbehörde FDA? Die Behörde warnt explizit vor einigen Wearables, da sie sich auch als sehr gefährlich erweisen können. Worum es dabei geht, verraten wir hier.

Wearables als nützliche Gesundheitshelfer

Mit einer Smartwatch sehen wir, wann eine Mail eintrudelt, wir können die Musik steuern, die vielleicht gerade über AirPods abgespielt wird und vor allem sehen wir, mit welcher Frequenz unser Herz gerade schlägt oder wie viele Schritte wir heute zurückgelegt haben.

All das sind vor allem nützliche Features, aber nichts, was uns tatsächlich gefährlich werden könnte. Warum warnt die FDA also vor Smartwatches und Fitness-Tracker?

Nur spezielle Modelle können gefährlich sein

Keine Sorge, um Strahlung oder andere „gefährliche Dinge“ geht es bei den praktischen Wearables nicht. Stattdessen geht es um eine bestimmte Gesundheitsfunktion, die das Risiko birgt, dass es gefährlich sein könnte, sich auf diese Funktion zu verlassen.

Es ist also absolut kein Problem, die Schritte zu überwachen oder die allgemeine Herzfrequenz im Blick zu behalten. Ganz gleich, ob es nun über eine Uhr, einen Tracker oder vielleicht künftig über einen Ring funktioniert.

Einige dieser Wearables sind aber in der Lage, den Blutzuckerspiegel zu messen. Oder zumindest wird damit geworben, dass sich der Blutzuckerspiegel messen lässt – formulieren wir es mal so. Genau aus diesem Grund hat die FDA die Warnung ausgesprochen.

Blutzuckerspiegel-Messung per Tracker

Wenn eine Uhr oder ein Fitness-Tracker den Blutzuckerspiegel misst, ohne dass dafür die Haut durchstochen wird, dann gäbe es laut der US-Gesundheitsbehörde hierfür derzeit kein einziges Gerät auf dem Markt, welches dafür eine Lizenz hat. Das bedeutet, dass es kein marktreifes Verfahren gibt, welches tatsächlich einen belastbaren Blutzuckerwert angeben kann.

Ohne ein Nadel und die entsprechende Blutmessung wäre es tatsächlich nur eine Schätzung. Folglich stellen laut der FDA alle Geräte, die auf dem Markt sind und eine angebliche Blutzuckerspiegel-Messung anbieten, eher ein Gesundheitsrisiko. Wer sich darauf verlässt, dass der Wert stimmt, riskiert viel.

Zusammengefasst: Die Behörde warnt nicht einfach nur, sondern appeliert sogar an Nutzer, sich derartige smarte Ringe, Tracker und Smartwatches nicht zu kaufen. Einerseits weil es sich nicht um ein marktreifes Verfahren handelt, aber vor allem, weil man damit sonst falsche Werte erhält.

Was passiert bei falschen Blutzuckerwerten?

Wenn die Werte falsch erhoben werden, weil besagte Wearables eben noch nicht wirklich in der Lage dazu sind (bzw. es nur ein Schätzwert und kein belastbarer Wert ist), kann das dazu führen, dass eine falsche, zu hohe, zu niedrige oder gar keine Dosis Insulin gegeben wird. Für Diabetiker sind Schätzwerte tatsächlich lebensgefährlich. Das gilt sogar nicht nur allgemein für die Insulin-Dosis, sondern auch für für die allgemeine Ernährung oder für Medikamente, da man sich auf diesen Wert verlassen könnte.

Mögliche Folgen von falschen Werten können daher bei einer Unterzuckerung (einer sogenannten Hypoglykämie) leichte Beschwerden sein, zu denen Zittern und Schwitzen gehört, aber auch schwere Folgen wie Bewusstlosigkeit, Krampfanfälle und Weiteres. Umgekehrt kann auch eine Überzuckerung (eine Hyperglykämie) eintreten, was langfristig ebenfalls schwere Schäden verursachen könnte, wie Nervenschätzen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Schäden an den Augen und Nieren. Eine lebensbedrohliche Situation kann ebenfalls eintreten, wenn man sich auf unzuverlässige Messwerte verlassen hat, aber im Notfall zu spät eine medizinische Intervention erfolgt.

Zusammengefasst: Ein Wearable mit Blutzuckermessung könnte insgesamt ein falsches Sicherheitsgefühl vermitteln, sodass die herkömmliche Messung vernachlässigt wird. Das kann lebensbedrohlich sein, weshalb die US-Gesundheitsbehörde eine klare Warnung ausgesprochen hat, diese Tracker keinesfalls für diesen Wert zu verwenden. Hier kann die aktuelle Warnung vom 21. Februar 2024 offiziell in englischer Sprache eingesehen werden.

Quelle: FDA

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