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Neuro-Sama bei Twitch: Was wurde aus der KI-Streamerin? (Spoiler: Der Elektro-Hund hat jetzt Vorrang)

Das Thema künstliche Intelligenz ist derzeit in aller Munde, so viel steht fest. Doch schon Ende 2022 gab es jede Menge Aufsehen rund um das Thema KI, als es eine Twitch-Streamerin gab, die haufenweise Follower anzog, aber eigentlich gar nicht echt war. Die Rede ist von Neuro-Sama, ein Projekt des Entwicklers Vedal987.

Vtuber auf Twitch

Schon seit dem Jahr 2019 existiert der KI-Account Neuro-Sama auf Twitch. Das allein zeigt bereits, dass das Thema künstliche Intelligenz zwar jetzt auch die breite Öffentlichkeit mehr und mehr interessiert, aber bei Entwicklern und Forschern schon länger ein Thema ist.

Damals hatte der Entwickler Vedal987 erst mal das Ziel, dass die Vtuberin in der Lage war, das Rythmusspiel osu! zu spielen (und natürlich auch zu gewinnen). Eine eigene Persönlichkeit hatte die KI damals noch nicht. Ende 2022 startete der Entwickler die KI mit einer eigenen Persönlichkeit, sodass Neuro-Sama mit ihren Followern und Zuschauern interagieren konnte – wie eine echte Person.

Angepasste Persönlichkeit und der große Durchbruch

Der Entwickler hat die Persönlichkeit der KI selbst entwickelt und entsprechend angepasst. Zum Einsatz kamen große Sprachmodelle, wie es auch bei anderen KIs der Fall ist. Die künstliche Intelligenz wird dabei mit Texten trainiert und hat daher ein umfangreiches Wissen, auf das die KI zurückgreifen kann. Sie kann außerdem das Internet nach Antworten durchsuchen und daher auf bestimmte Fragen richtig reagieren (und sie findet damit auch heraus, wie man überhaupt richtig reagieren würde als Mensch). Die Antworten wirken daher menschlich und natürlich, obwohl es sich eigentlich um ein computergeneriertes System handelt.

Der erste Twitch-Bann im Jahr 2023

Schon einige Wochen nach dem großen Durchbruch und vor allem dem Follower-Ansturm kam es bei Twitch schon zu einem Bann. Nicht allerdings, weil es sich um eine KI-Person handelt, sondern stattdessen, weil sie sich offenbar zu ziemlich üblen Aussagen hat hinreißen lassen. Es soll damals wohl um Hinrichtungsmethoden und den Holocaust gegangen sein, allerdings ist nicht sichergestellt, dass dieses Gerücht der Wahrheit entspricht.

Immer wieder hatten generell Trolle versucht, die KI dazu zu bewegen, entsprechend seltsame oder gar gefährliche Aussagen zu tätigen, indem gezielt passende Fragen gestellt wurden.

Rückkehr im Januar 2023

Nicht mal nach einem Monat Strafe kam die KI-Streamerin bereits zurück. Anfang Januar 2023 wurde sie gesperrt und Ende Januar war sie wieder da. Der Entwickler Vedal hatte aber natürlich auf den Bann reagiert und angekündigt, dass die KI-Streamerin verändert und angepasst werden soll, damit es derartige Probleme oder Banns nicht mehr geben wird.

Als Neuro-Sama auf Twitch wieder da war, konnte sie (beziehungsweise der Entwickler, der auch ganz offen mit dem Thema umgeht) 100.000 Follower begeistern.

Starker Zuwachs in 2023

Im Jahr 2023 gab es dann einen großen Zuwachs an Followern, sodass der Account von Neuro-Sama im September letzten Jahres schon 400.000 Follower hatte. Die Videos erreichten regelmäßig Zuschauerzahlen in Höhe von 500.000, wobei es hier sehr auf die Thematik ankommt, da kleinere Videos teilweise auch nur ein paar tausend Follower begeistern.

Top 10 der weiblichen Twitch-Streamer

Da sich Vedal selbst als Student bezeichnet hat, könnte man davon ausgehen, dass es sich um einen Mann handelt. Lustigerweise erreichte er dann aber mit seiner KI-Kreation die Top 10 der am meisten angesehenen weiblichen Twitch-Accounts. Neuro-Sama schaffte es auf Platz 5 und lag damit sogar vor Emiru.

Dieser Erfolg mit 361.000 gesehenen Stunden konnte die KI-Streamerin vor allem deswegen verzeichnen, weil sie im Dezember 2023 einen einwöchigen Birthday-Subathon veranstaltete.

Kein Streaming mehr im Jahr 2024

Da es sich ja nicht um eine tatsächlich existierende Person handelt, sondern um ein KI-Experiment, ist es nicht verwunderlich, dass der Entwickler irgendwann keine Lust mehr hat, das Projekt zu betreuen. Offenbar war es nur für 2023 angesetzt, denn im Jahr 2024 hat Neuro-Sama noch nicht eine einzige Minute bei Twitch gestreamt.

Das hält die Follower aber nicht davon ab, weiterhin ihre Videos zu sehen. Der KI-Account erreicht noch immer etwa 500.000 Streamer.

Wissenswerte Extras

Da es sich um einen wirklich spannenden Fall handelt, der vor allem aufzeigt, zu was die KI schon seit Jahren fähig ist, haben wir hier noch ein paar spannende Fragen und Antworten für euch zusammengetragen:

Was bedeutet Neuro-Sama?

Das Wort Neuro bedeutet ausgeschrieben „Non-Emotive Understanding and Reasoning Operation“, wohingegen Sama für „Samantha“ steht.

Wer steckt hinter Vedal987?

Der Klarname von Vedal987, wie sich der Programmierer hinter der KI Neuro-Sama nennt, ist nicht bekannt. Der Entwickler bezeichnet sich allerdings selbst als Student, der ein besonderes Interesse an KI hat.

Was macht der Entwickler jetzt?

Nachdem Vedal987 im Jahr 2024 die KI-Streamerin wohl nicht weiter verfolgt, arbeitet er eigenen Aussagen zufolge (er twittert via Twitter bzw. X) an einem Elektro-Hund. Ein kleines Video vom kleinen Roboter gibt es ebenfalls. Wer weiß, was wir als Nächstes von ihm erwarten und vor allem in Aktion erleben dürfen?

Wird Neuro-Sama weiter streamen in 2024?

Offiziell bekannt ist es natürlich nicht, wie die genauen Pläne des Entwicklers hinter der Twitch-KI-Streamerin aussehen. Man könnte aber hoffen, dass es 2024 weitergehen dürfte. Zwar handelt es sich um keine echte Person, aber Einnahmen sind natürlich trotzdem möglich. Im Januar knackte die KI ganze 500.000 Follower und Merch-Produkte gibt es ebenfalls schon.

Und wie war das mit den 5 Millionen Kuscheltier-Bestellungen?

Kurz vor Weihnachten letzten Jahres wollte das süße KI-Mädchen eigentlich nur ein paar Kuscheltiere im Wert von 150 US-Dollar verschenken. Hierfür gab der Entwickler über die KI-Streamerin einen Gutscheincode heraus. Blöderweise kam es zu einem Fehler, bei dem die Einlösung nicht nur einmalig, sondern so oft wie gewünscht möglich war. Kurzerhand wurden 5 Millionen Bestellungen ausgelöst, die einen Wert von 150.000.000 hatten.

Der Entwickler erkannte seinen Fehler recht schnell und witzelte über die KI-Streamerin, wie er sich privatinsolvent melden könnte. Da ihm dafür wohl dann das nötige Kleingeld fehlte, wie er beschrieb, müssten die Follower wohl noch intensiver die Streams schauen. Kurzerhand kann man sagen, dass die Millionen Bestellungen wohl storniert wurden und es sich entweder um einen ziemlich blöden technischen Fehler handelte – oder um eine sehr clevere Marketingaktion.

Quelle: Twitter/X, Vedal987, Twitch

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