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Mobilfunkmesse MWC 2024: Lenovo stellt transparentes Laptop-Konzept vor

Die Optik mutet futuristisch an und erinnert an so manche Zukunftsvision aus diversen Hollywood-Filmen. Das neue Laptop-Konzept von Lenovo sieht gut aus, doch wie bewährt es sich im Alltag?

Wow-Effekt – der erste Eindruck

Auf der Mobilfunkmesse MWC 2024 stellte Lenovo ein neues Laptop-Konzept aus, dessen 17,3 Zoll großes Display an so manchen Science-Fiction Film erinnert. Denn es besitzt eine durchsichtige Erscheinung, die Buchstaben, Zahlen und Grafiken dennoch klar darstellen kann. Schaltet sich das Display ab, bleibt eine leere Fläche zurück.

Das Display erlangt seine Transparenz von einem durchsichtigen Träger, die Helligkeit liegt laut Lenovo bei 1.000 cd/m². Dank der guten Beleuchtung der Präsentationsräume lassen sich sämtliche Inhalte auf dem Bildschirm sehr gut erkennen. Allerdings fiel schon nach kurzer Zeit auf, dass die immense Helligkeit während der Arbeit wahrscheinlich zunehmend unangenehm werden könnte. Ob sich dies bei einer niedriger eingestellten Hintergrundbeleuchtung ändert, ist derzeit noch fraglich.

Trotzdem liefert das neue Konzept von Lenovo einen schönen ersten Eindruck, der sich sicher beim Scrolling im Internet oder beim Ansehen auf Videos gut macht.

Grafikeinstellungen sind noch optimierbar

Eines, das beim ersten Testen auffiel, war neben der starken Helligkeit ein sehr scharfer Kontrast. Zwar macht sich dies beim Abspielen von Videos sehr gut, doch wirken manche der Farben auf dem Display eher eigenwillig. So besaß die Farbe Grau stets einen gewissen Magenta-Stich, was sich beim Anzeigen von Text und Bildern als eher ungünstig erweisen könnte.

Es wird bislang vermutet, dass das Panel von AUO stammt, die ein ähnliches Modell im Angebot haben und das eine Auflösung von 720p besitzt. Diese Eigenschaft macht sich vor allem dann bemerkbar, wenn man etwas näher hinsieht.

Erscheint ein schwarzer Hintergrund auf dem Bildschirm, wirkt dieser ebenfalls transparent. Umso schwieriger wird es dann allerdings, sich die Alltagstauglichkeit des Konzepts vorzustellen. Denn viele Programme greifen auf einen schwarzen Hintergrund zurück. Speziell bei einer etwas höheren Umgebungsbeleuchtung dürfte dies problematisch werden.

Lenovo sieht den Einsatzbereich seines transparenten Laptop-Konzepts vor allem bei Architekten. Diese könnten die Transparenz des Displays dazu nutzen, Augmented Reality optimal zu nutzen, um auf diese Weise bestehende Bauzeichnungen direkt vor einem Hintergrund darzustellen. Zusätzlich ist der Laptop mit einer außen angebrachten Kamera ausgestattet, welche dank einer Erkennungssoftware die Umgebung aufnehmen und in das Baukonzept einfließen lassen könnte.

Optimierte Tastatur lässt sich als Grafiktablett einsetzen

Die Tätigkeit des Architekten lässt sich prinzipiell auch auf der integrierten Tastatur fortsetzen. Denn sofern er möchte, kann er diese in ein Grafiktablett umwandeln und mittels eines Wacom-Stifts darauf zeichnen. Prinzipiell ist der Laptop daher auch im Kreativbereich nützlich.

Zwar ist die Bedienung zunächst etwas gewöhnungsbedürftig, doch wer einmal damit begonnen hat, stellt sich rasch darauf ein. So kann der Bildschirm sehr schnell umsetzen, was mittels Stift auf der Tastaturfläche gerade gezeichnet wird. Wird der Stift von der Tastaturfläche entfernt, lässt diese sich wieder zum Schreiben verwenden.

Zwar klingt die Kombination aus Tastatur und Grafiktablett optimal, das Tippen fällt auf der flachen Oberfläche jedoch relativ schwer. Zudem zeigt die Treffgenauigkeit der Tasten und die Umsetzung auf dem Display noch diverse Schwachstellen. Dasselbe gilt für das integrierte Touchpad, welches sich unterhalb der Tastatur befindet.

Was die weitere Hardware angeht, so ist das Notebook mit USB-C-Anschlüssen ausgestattet. Weitere Angaben wurden seitens Lenovo nicht bereitgestellt.

Arbeiten ohne Diskretion

Die Transparenz bringt neben allem einen Faktor mit, der nicht unbedingt jedem Nutzer positiv auffallen sollte. Wer von der anderen Seite auf den Bildschirm blickt, kann ohne Mühe erkennen, woran der Anwender gerade arbeitet.

Eine angemessene Diskretion ist bei der Arbeit mit dem Lenovo-Laptop also nicht möglich. Sollte das Gerät jemals in Serie gehen, sollte in diesem Punkt auf jeden Fall nachgebessert werden.

Ist das neue Konzept alltagstauglich?

Insgesamt stellt das neue Konzept von Lenovo eine schöne Innovation dar, die besonders Kreativen entgegenkommen sollte. Im Alltag zeigt das Gerät jedoch noch die eine oder andere Schwachstelle, wobei die Diskretion und Privatsphäre ganz weit oben stehen.

Was die Optik angeht, kann der Laptop mit seiner Transparenz überzeugen. Sieht man jedoch genauer hin, fällt einem die geringe Grafikauflösung auf, an der Lenovo sicherlich noch Verbesserungen vornehmen kann. Dies fällt insbesondere auch bei Arbeiten auf, bei denen eine akkurate Anzeige der Farben erforderlich ist.

Sofern das Gerät jemals auf den Markt kommt, muss Lenovo noch ein wenig daran arbeiten. Allerdings lässt sich aktuell eher vermuten, dass es nach wie vor ein Nischengerät bleiben wird, welches sich ausschließlich zur Anwendung im Rahmen spezieller Aufgaben eignet. Einen Veröffentlichungstermin hat Lenovo derzeit noch nicht genannt.

Quellen: Windowsreport, Lenovo

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