Diese Arbeiter haben jahrzehntelang Fabriken für Intel gebaut“, behauptet der Chef der Gewerkschaft. Der Vorsitzende einer der größten Gewerkschaften in Arizona wehrte sich gegen die Behauptungen von TSMC, dass ungelernte amerikanische Arbeiter den Bau und die Installation von Werkzeugen in der neuen Fab 21 verzögert hätten.
Aaron Butler, der Vorsitzende des Arizona Building and Construction Trades Council, schrieb in seiner Kolumne für das Phoenix Business Journal, dass Arbeiter aus Arizona seit Jahrzehnten Fabriken für Intel bauen und ausstatten und dass TSMC die Verzögerung als Vorwand benutzt, um ausländische Arbeiter zu holen, die sie schlechter bezahlen können.
Vorstand verteidigt seine Arbeiter
Der Vorsitzende des Arizona Building and Construction Trades Council, der mehr als 15.000 gewerkschaftlich organisierte Bauarbeiter vertritt, wies die Behauptung von TSMC zurück, es gäbe eine Qualifikationslücke bei amerikanischen Arbeitern für das Halbleiterprojekt. Die Arbeiter in Arizona haben 40 Jahre lang Fabriken für Intel gebaut und stellen eine erfahrene Belegschaft dar, die hochqualifiziert und auf diese Aufgabe vorbereitet ist, schrieb Butler. Die Gewerkschaften haben alle von TSMC geforderten Arbeitsstunden geleistet, was die Behauptung von TSMC, es gäbe einen Mangel an qualifizierten amerikanischen Arbeitskräften, deutlich widerlegt, so Butler. Er behauptet auch, TSMC habe es versäumt, die Fähigkeiten zu benennen, die den Arbeitern in Arizona angeblich fehlen, oder die spezifische Ausbildung, die diese taiwanesischen Arbeiter der amerikanischen Belegschaft vermitteln werden.
TSMC hat kürzlich den Beginn der Massenproduktion in seiner Fab 21 in der Nähe von Phoenix, Arizona, von Anfang 2024 auf irgendwann 2025 verschoben, da es zu Verzögerungen beim Bau und der Installation der Wafer-Fab-Anlagen kam. Mark Liu, Vorsitzender von TSMC, machte für die Verzögerungen eine unzureichende Anzahl von Facharbeitern mit dem für die Installation von Anlagen in einer Halbleiterfabrik erforderlichen Spezialwissen“ in Arizona verantwortlich.
Schuldzuweisungen vom feinsten
In der Zwischenzeit bauen die dortigen Arbeitskräfte seit Jahrzehnten Fabriken für Intel, und der amerikanische Chipriese hat noch nie solche Verzögerungen erlebt wie der weltgrößte Auftragsfertiger von Chips.
„Amerikanischen Arbeitern die Schuld für die Probleme bei diesem Projekt zu geben, ist ebenso beleidigend für die amerikanischen Arbeiter wie unzutreffend“, schrieb Butler. „[…]Das lässt nur eine alternative Schlussfolgerung zu: dass TSMC die Schuld für die Bauverzögerungen auf amerikanische Arbeiter schiebt und dies als Vorwand benutzt, um ausländische Arbeiter zu holen, denen sie weniger zahlen können.“
TSMC hat seine hochmodernen Fabriken in der Vergangenheit in Taiwan konzentriert. Die einzige große Halbleiterproduktionsanlage, die außerhalb Taiwans gebaut wurde, war die Fabrik 16 in Nanjing in der chinesischen Provinz Jiangsu. Diese Fabrik begann 2018 mit der Produktion von Chips auf Basis der 28-nm-Prozesstechnologie von TSMC, also mindestens sechs Jahre nach der Einführung dieses Fertigungsknotens in Taiwan im Jahr 2011. Zu dem Zeitpunkt, als TSMCs 28nm in China eingeführt wurde, war alles an diesem Knoten in Taiwan perfektioniert worden, und die Technologie lag drei Generationen hinter TSMCs N7, das 2018 in Taiwan eingeführt wurde.
Suche nach dem Grund
In der Fab 21 von TSMC werden Chips mit Fertigungsprozessen hergestellt, die nur eine Generation hinter N3 und N3E (3-nm-Klasse) liegen, den derzeit in Taiwan verwendeten Flaggschiff-Produktionstechnologien von TSMC.
Im Gegensatz zu Intel verfügt TSMC nicht über ein Copy-Exact-Programm, das auf den weltweiten Einsatz ähnlicher Fabriken abzielt. Daher ist es nicht verwunderlich, dass das Unternehmen beim Aufbau einer Spitzenproduktionsanlage in Arizona auf Probleme stieß.
