Es ist noch nicht lange her, dass Boston Dynamics den humanoiden und hydraulischen Atlas-Roboter herausgebracht hat. Dieser wird nun in Rente geschickt, denn die Entwickler stellen seinen eleganteren, leiseren und weniger störanfälligen Nachfolger vor, der nun vollständig elektromotorisch betrieben wird.
Boston Dynamics hat einen Nachfolger für seinen humanoiden hydraulischen Atlas-Roboter entwickelt, der über einen größeren Bewegungsspielraum verfügt und vollständig elektromotorisch betrieben wird. Der weniger anfällige und leisere Atlas-Roboter soll die Kommerzialisierung humanoider Roboter vorantreiben. Mit Sensoren und Aktuatoren kann sich der humanoide Roboter stabil bewegen und unterschiedliche Tätigkeiten ausüben. In der Vergangenheit konnte der Vorgänger sich bereits auf unebenem Gelände fortbewegen, einen Salto schlagen und andere Bewegungsabläufe ausführen. Die Entwickler schaffen mit dem neuen, leiseren und eleganteren Atlas einen humanoiden Roboter, der in unterschiedlichen Umgebungen komplexe Aufgaben ausführen und menschliche Arbeitskräfte unterstützen kann.
Elektromotorische Aktuatoren für mehr Dynamik und geringeres Gewicht
Der Vorgänger des neuen Atlas wurde noch hydraulisch betrieben. Die Nachteile bestanden in hoher Lautstärke, teilweiser Störanfälligkeit und begrenztem Bewegungsspielraum. Im April 2024 musterte Boston Dynamics den hydraulischen Atlas daher aus und führte den neuen, vollständig mit elektronischen Aktuatoren betriebenen Atlas ein. Die elektronischen Aktuatoren machen den neuen humanoiden Atlas um einiges besser:
- elegantere, weniger bullige Optik
- geringeres Gewicht
- geringere Lautstärke
- stabiler und weniger störanfällig
- größerer Bewegungsspielraum
Der neue Atlas besteht aus einer Mischung aus Aluminium und Titan. Die Bauteile wurden größtenteils mit dem 3D-Drucker gefertigt. Angaben von Boston Dynamics zufolge wiegt der neue Atlas 89 Kilogramm und ist 1,50 Meter hoch. Wie Boston Dynamics angibt, soll der neue humanoide Roboter die Kommerzialisierung des Roboterprojekts vorantreiben.
Atlas bereits bei Hyundai im Einsatz
Seitdem Hyundai 2020 in eine Mehrheitsbeteiligung an Boston Dynamics investierte, profitiert der koreanische Autohersteller als eines der ersten Unternehmen weltweit von Innovationen auf dem Gebiet der Robotik. Zusammen mit Hyundai entwickelt Boston Dynamics Robotiklösungen für zahlreiche Anwendungen. In den kommenden Monaten und Jahren dient die Automobilfertigung von Hyundai als Testgelände für die neuen Anwendungen des Atlas-Roboters. Der neue, reaktionsschnellere und leisere Atlas mit den elektromotorischen Aktuatoren soll dort seine Bewährungsprobe bestehen.
Roboter mit humanoidem Formfaktor
Das Robotik-Unternehmen Boston Dynamics sieht in seinem humanoiden Roboter Atlas zahlreiche Vorteile. Der humanoide Formfaktor macht diesen Roboter geeignet für die Arbeit in einer von Menschen konzipierten Welt. Die Ingenieure wollen einen nützlichen Helfer konstruieren, der sich problemlos in unbekanntem, antagonistischem oder unstrukturiertem Terrain bewegen kann. Im Video zeigt der neue Atlas seinen Bewegungsspielraum und die Möglichkeiten.
Der neue Atlas ist der menschlichen Form ähnlich und ist in seinen Bewegungen wendiger, geschickter und stärker als der Vorgänger. Er wird so ausgerüstet, dass seine Bewegungen so effizient wie möglich sind. Er kann Aufgaben erledigen, die nicht durch den menschlichen Bewegungsspielraum eingeschränkt sind.
Vorteile des elektromotorischen Atlas
Der neue elektromotorische Atlas ist stärker als sein Vorgänger und überzeugt mit einem größeren Bewegungsspielraum. Bereits der Vorgänger konnte schwere und nicht gleichförmige Objekte heben und manövrieren. Der neue, elektromotorische Atlas basiert auf den gesammelten Erfahrungen mit dem hydraulischen Modell. Die Forscher arbeiten an neuen Greifvarianten, damit potenzielle Kunden stets das passende Werkzeug zur Hand haben.
Die neue Generation der Atlas-Roboter nutzt maschinelles Lernen und Künstliche Intelligenz. Boston Dynamics erklärt, dass das Robotik-Unternehmen nicht nur branchenführende Hardware liefert, sondern die Roboter auch mit maschinellen Lernwerkzeugen und neuer KI ausstattet, zu denen Computer Vision und Reinforcement Learning gehören. Das Unternehmen kann mit seiner jahrelangen Erfahrung auf den Gebieten der modellprädikativen Steuerung und der Simulation sicherstellen, dass die neuen Roboter effizient arbeiten und in der Lage sind, sich an komplexe reale Situationen anzupassen.
Die zentrale Orbit-Plattform von Boston Dynamics erlaubt bereits das Flottenmanagement des Roboters Spot. Die Modelle Stretch und Atlas sollen die Plattform künftig erweitern.
Quellen: Elektronik Praxis, Boston Dynamics, YouTube