Scott Herkelman hat seine Meinung via X/Twitter freien Lauf gelassen und damit ordentlich in Richtung Nvidia geschossen. Herkelman war früher der Radeon- und Gaming-Chef bei AMD. Er bezeichnete Nvidia über die soziale Plattform als GPU-Kartell, allerdings versucht er auch zu begründen, warum er diese doch sehr krasse Aussage tätigt.
Bericht des Wall Street Journal
Ehe Scott Herkelman seine Meinung über das soziale Medium postete, gab es einen Bericht des Wall Street Journal. Dort wurde berichtete, dass Nvidia eventuell für Rechenzentren Bestellungen von GPUs zurückhalten würde, sofern Partner-Unternehmen von Nvidia diese ins Auge gefasst hätten.
Nvidia selbst spricht eigenen Angaben zufolge von fairen Lieferpraktiken und davon, dass Anbieter, die Computer-Hardware verkaufen, bei Verzögerungen auch alternative Zahlungsmöglichkeiten erhalten würden. Der CEO und Gründer von Groq, namentlich Jonathan Ross, wiederum sagt, dass einige der Nvidia-Kunden lieber kein Treffen mit Konkurrenz-KI-Chipherstellern eingehen wollen. Er verriet zudem, dass es Leute gäbe, die wohl dementieren würden, dass man sich getroffen habe, wenn Nvidia das erfahren würde.
Die Aussage wird zudem erläutert. Ross erklärt, dass man bei Nvidia wohl Jahre im Voraus zahlen müsste, aber die Hardware dann vielleicht erst ein Jahr später bekommt oder es kann sogar länger dauern. Dann würde Nvidia betonen, dass man von jemand anderem kauft und dass es nun noch länger dauern könnte.
Die Kunden von Nvidia sind laut Ross also eher vorsichtig, wenn es darum geht, alternative Produkte zu kaufen. Man befürchtet, dass Nvidia eine Art Vergeltungsmaßnahme einleiten könne, indem die schon bestellten Produkte noch später geliefert werden.
Ehemaliger Gaming-Chef bei AMD schaltet sich ein
Nach dieser doch recht umfangreichen Vorgeschichte kommt Scott Herkelman wieder ins Spiel. Dieser schaltete sich nach dem Bericht vom Wall Street Journal und der Aussage von Jonathan Ross ebenfalls ein. Herkelman äußert, dass derartige Situationen bei Nvidia wohl häufiger vorkämen, als man glauben möchte. Im Anschluss daran bezeichnete Scott Nvidia dann als „GPU-Kartell“.
This happens more than you expect, NVIDIA does this with DC customers, OEMs, AIBs, press, and resellers. They learned from GPP to not put it into writing. They just don't ship after a customer has ordered. They are the GPU cartel and they control all supply.
— Scott Herkelman (@sherkelman) February 27, 2024
Im Anschluss daran erläuterte Scott seine Ansicht weiter. Seiner Meinung nach wirkt Nvidia auf die zahlreichen Geschäftspartner ein, mit denen man arbeiten würde wie:
- Kunden von Nvidia
- OEM-Partner
- AIB-partner
- Retailer
- Mitarbeiter der Presse
Es heißt weiter, dass Nvidia laut Scott die ganze Lieferkette „kontrollieren“ würde – als GPU-Kartell.
Sind die Vorwürfe haltbar?
Die Vorwürfe, die gegenüber Nvidia laut werden, sind quasi nicht wirklich zu beweisen oder zu belegen. Das erklärte der ehemalige AMD-Manager in seinen Beiträgen ebenfalls. Schriftliche Vereinbarungen werden wohl laut Scott vermieden, wenn es um das GPP geht, also das Geforce Partner Program. Nicht ohne Grund laut Scott.
Quellen: Twitter/X, Wall Street Journal, Jonathan Ross, Scott Herkelman, AMD, Nvidia, Groq, Tom’s Hardware