An sich ist eine hohe Nachfrage für Firmen immer eine gute Sache, weil es schlichtweg Auslastung bedeutet. TSMC kann sich hier definitiv nicht beklagen. Die 3-nm-Fertigung ist gefragt. Für Verbraucher allerdings könnte das am Ende sogar in steigenden Preisen spürbar sein. Wenn ein Fertigungsverfahren so gefragt ist, dass nicht alle Nachfragen bedient werden können, muss es am Ende Konsequenzen geben. Werden diese wirklich bei den künftigen Preisen für GPUs und CPUs spürbar sein?
Die Wafer-Kapazitäten sind begrenzt, wenn es um die Fertigung mit 3 nm bei TSMC geht. Dadurch könnten die Preise insgesamt steigen – und zwar für die Firmen, aber am Ende vor allem für Verbraucher. Wann immer ein Konkurrenzkampf herrscht, sei es durch die Lieferung von Teilen oder in dem Fall für die Produktion selbst, reguliert es sich am Ende über den Preis.
Wer also für das zweite Halbjahr Leistungsupgrades für CPUs und GPUs erwartet, dürfte damit richtigliegen – allerdings eventuell auch zu höheren Preisen als erwartet. Dies gilt vor allem für Nvidia, AMD und auch Intel. Für TSMC an sich sin das alles dagegen eher gute Nachrichten.
Apple sichert sich den Bärenanteil der Kapazitäten
Apple hat schon ungefähr die Hälfte der Kapazitäten von TSMC für sich beansprucht. Damit werden die neuen SOCs A18 und auch die M4-Chips gefertigt. Die andere Hälfte der Wafer-Kapazitäten bleibt dem restlichen Markt vorbehalten, wo sich vor allem Nvidia, Intel und AMD die Plätze teilen müssen (oder der Meistbietende erhält die Plätze).
An sich ist dieses Vorgehen nicht ungewöhnlich, denn schon in der Vergangenheit sicherte sich Apple bei Fertigungswechsel einen großen Teil der Kapazitäten der Produktion. Da es jetzt um die Fertigung mit 3 nm geht, gibt es aber einen neuen Kandidaten für die restlichen Kapazitäten. Erstmals setzt nun auch Intel bei neuen Prozessoren auf TSMC, sodass mehr Firmen als sonst um die Plätze kämpfen.
Sowohl der I/O-Chip als auch der GPU-Chip für Lunar Lake und Arrow Lake sollen wohl im 3-nm-Prozess von TSMC stammen. Außerdem plant man wohl sogar eine teilweise Fertigung des CPU-Chiplets von TSMC. Intels Produktion soll im zweiten Quartal 2024 beginnen. Dabei macht das Unternehmen vor allem AMD und Nvidia die restlichen Kapazitäten, die Apple quasi übrig gelassen hat, streitig. Berichten zufolge plant AMD bei TSMN mit 3 nm die Fertigung für Zen 5. Bei Nvidia spricht man von den Modellen RX 8000 und RTX 5000.
Was bedeutet das für Verbraucher?
Angesichts des Kampfes um die Kapazitäten dürfte das für Verbraucher nicht so gut enden, wie für TSMC. Das Unternehmen freut sich über die Nachfrage, aber Knappheit bedeutet für Verbraucher am Ende immer einen höheren Preis. Sicher ist das aber glücklicherweise noch nicht, weil unklar ist, mit welchen Mengen welche Hersteller im Detail antreten werden. Eventuell werden die Preise auch nur am Anfang teuer sein und ältere Produkte dann günstige Alternativen sein können, bis die Produktionssituation geklärt ist beziehungsweise sich durch die vergangene Zeit gelöst hat.
Quelle: United Daily News, PC Games N