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Nintendo droht mit Anwalt: Zahlreiche Fan-Inhalte verschwinden auf Steam

Die Physik-Sandbox Garry’s Mod erfreut sich großer Popularität auf Steam. Die Macher haben nun Post von Nintendo bekommen. Der japanische Spielehersteller beschwert sich und droht mit Anwalt, was weitreichende Folgen hat. Die Entwickler reagieren darauf.

Die Entwickler der Physik-Sandbox Garry’s Mod, die auf Steam unglaublich beliebt ist, bekommen Ärger mit dem japanischen Spielehersteller Nintendo, der nun mit einem Anwalt droht. Der Grund besteht darin, dass für Garry’s Mod verschiedene Inhalte von Zelda, Mario etc. angeboten werden. Die Entwickler weisen die Fan-Gemeinde darauf hin, dass sie das respektieren müssen. Das Team zeigt sich in einem Statement an die Fans einsichtig und betont, dass Nintendo ein Recht dazu hat.

Kurzes Statement auf Steam

Auf Steam geben die Entwickler von Garry‘ Mod, Facepunch, ein kurzes Statement ab, in dem sie ihre Fangemeinde darauf hinweisen, dass Nintendo mit seiner Entscheidung im Recht ist und dass es fair ist, die entsprechenden Inhalte von Steam zu entfernen. Für Facepunch bedeutet das einen erheblichen Arbeitsaufwand. Die Inhalte, die über einen Zeitraum von 20 Jahren hochgeladen wurden, müssen nun geprüft werden. Handelt es sich um Charaktere und andere Objekte, die geistiges Eigentum von Nintendo sind, müssen sie gelöscht werden.

In seinem Statement schreibt Facepunch auf Steam, dass verschiedene Nintendo-Inhalte kürzlich aus dem Steam-Workshop entfernt wurden. Das Team betont, dass es kein Fehler ist, sondern dass Nintendo den Entwickler veranlasst hat, diese Inhalte zu entfernen. Facepunch weist darauf hin, dass Nintendo nicht damit einverstanden ist, Garry’s Mod mit Nintendo-Inhalten zu spielen. Facepunch muss möglichst viele dieser Inhalte entfernen.

Facepunch bittet die Nutzer, proaktiv selbst die entsprechenden Inhalte aus dem Steam-Workshop zu löschen, wenn sie von Nintendo stammen sollten. Weiterhin fordert der Entwickler die Nutzer auf, solche Inhalte nie wieder hochzuladen.

Sandkasten eines Physikers

Wer Garry’s Mod noch nicht kennt, kann sich auf Steam darüber informieren. Es handelt sich um den Sandkasten eines Physikers. Bei diesem Spiel gibt es keine vordefinierten Ziele. Spieler erhalten von Facepunch die Werkzeuge an die Hand und können sie beliebig einsetzen. Bei diesem Spiel können die Spieler beispielsweise verschiedene Objekte erschaffen und daraus ihre eigenen Geräte zusammenbauen. Verschiedene Videos geben kurze Einblicke in die Möglichkeiten:

Komplizierte Beziehung zwischen Nintendo und Fan-Projekten

Bereits in der Vergangenheit hat Nintendo verschiedene Entwickler von Spielen angeschrieben, ihnen mit rechtlichen Schritten gedroht und mitunter sogar einen Anwalt beauftragt. Das führte dazu, dass viele Fan-Projekte eingestellt werden mussten. Zumeist waren es Pokémon-Editionen.

Bei den Super-Mario-Spielen ist der japanische Konzern oft toleranter. Bis heute ist eine Modding-Szene zu New Super Mario Bros. U lebendig. Sie veröffentlichte aufwendige Projekte, darunter Cloudy SMBU. Nintendo hat in diesem Fall bislang nichts gegen die Entwickler unternommen.

Gefängnis und hohe Geldstrafen

Gary Bowser verkaufte modifizierte Nintendo-Switch-Konsolen und musste dafür ins Gefängnis. Er ist inzwischen wieder frei, doch wurde er mit einer exorbitant hohen Geldstrafe belegt. Wahrscheinlich muss er sie bis zum Ende seines Lebens abzahlen.

Das Portal 64 wird wahrscheinlich nie erscheinen. Dabei handelt es sich um eine Mod für Valves Knobel-Hit. Bereits im Vorfeld wurde der Modder darauf hingewiesen, dass die Veröffentlichung zu einer Konfrontation mit Nintendo führen könnte.

Quellen: GameStar, Steam, Facepunch, YouTube

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Maria Lengemann ist 37, Gamerin aus Leidenschaft, Thriller-Autorin und Serienjunkie. Sie ist seit 14 Jahren selbstständig und journalistisch auf den Hardware- und Gaming-Bereich spezialisiert.

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