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EU gibt grünes Licht für 47 Mrd. Dollar für die Halbleiterindustrie

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Der Europäische Rat billigte am Dienstag offiziell den European Chips Act, eine Verordnung zur Stärkung des Halbleitersektors in der EU und zur Erhöhung des Marktanteils der in Europa hergestellten Chips von derzeit rund 10 % auf etwa 20 % bis 2030. Im Rahmen des Programms werden 43 Mrd. € (47 Mrd. $) für Chip-Hersteller bereitgestellt, die in Europa neue Fabriken bauen. Dies ist der letzte Schritt im Entscheidungsverfahren.

Der European Chips Act soll die Entwicklung der europäischen Halbleiterindustrie durch die Bereitstellung von Subventionen, die Förderung von Investitionen und die Unterstützung von Forschung und Entwicklung erleichtern. Mit dem Programm sollen 43 Mrd. €, davon 3,3 Mrd. € aus dem EU-Haushalt, an öffentlichen und privaten Investitionen zur Erreichung dieser Ziele „mobilisiert“ werden.

Ziel ist es, den Weltmarktanteil der EU bei Halbleitern von derzeit 10 % auf mindestens 20 % bis 2030 zu verdoppeln. Darüber hinaus zielt die Initiative auch darauf ab, die heimische Halbleiter-Lieferkette zu stärken und Engpässe bei Chips in kritischen Sektoren wie der Automobilindustrie zu verhindern, was in den Jahren 2020 – 2021 geschehen soll.

EU will attraktiver für Chip-Hersteller werden

Die Entscheidung der Europäischen Union, den Chip-Herstellern Anreize zu bieten, hat die Chip-Hersteller bereits dazu veranlasst, ihre Position bezüglich der Herstellung von Chips in Europa zu überdenken. Intel hat sich verpflichtet, in der Nähe von Magdeburg eine hochmoderne Fabrik und in Polen eine fortschrittliche Chipverpackungsanlage zu errichten, während TSMC in den kommenden Wochen eine Spezialfabrik für die Herstellung von MCUs für Automobilhersteller in Deutschland ankündigen wird.

„Mit dem Chips Act wird Europa im weltweiten Wettlauf der Halbleiterhersteller eine Spitzenposition einnehmen“, sagte Héctor Gómez Hernández, spanischer Minister für Industrie, Handel und Tourismus. „Wir können es bereits in Aktion sehen: neue Produktionsanlagen, neue Investitionen, neue Forschungsprojekte. Und auf lange Sicht wird dies auch zur Renaissance unserer Industrie und zur Verringerung unserer Auslandsabhängigkeit beitragen.“

Weniger Abhängigkeit vom Ausland

Die Europäische Union will unter anderem die Abhängigkeit von im Ausland hergestellten Hochleistungsprozessoren für Supercomputer verringern. Heutzutage werden solche CPUs und SoCs in den USA, Taiwan oder Südkorea hergestellt.

Zu diesem Zweck soll der European Chips Act Unternehmen wie Intel, Samsung Foundry und TSMC dazu bewegen, solche fortschrittlichen Produkte in Europa zu produzieren. Im Gegensatz zu den ursprünglichen Plänen, ausschließlich hochmoderne Fertigungsanlagen zu finanzieren, haben die EU-Behörden ihren Fokus auf die gesamte Lieferkette ausgeweitet und unterstützen nun auch ausgereifte Chip-Produktions- sowie Forschungs- und Entwicklungszentren.

Die Verordnung, die bereits vom Rat und vom Europäischen Parlament angenommen wurde, tritt drei Tage nach ihrer Veröffentlichung im Amtsblatt der Europäischen Union in Kraft.

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