ByteDance steht vor der Notwendigkeit, die populäre App TikTok innerhalb eines Jahres an ein in den USA ansässiges Unternehmen zu verkaufen. Ein solches Unternehmen umfasst Bürger der USA sowie unter amerikanischem Recht gegründete oder mehrheitlich im Besitz von Amerikanern befindliche Gesellschaften. Die Nichteinhaltung dieser Auflagewould resultiert in einem vollumfänglichen Verbot von TikTok in amerikanischen App Stores.
Verschiedene Länder und Regime, wie China, Kuba, der Iran, Nordkorea, Russland und die Maduro-Regierung in Venezuela, unterliegen spezifischen gesetzlichen Beschränkungen hinsichtlich Geschäftstätigkeiten in den USA. Die chinesische Regierung, die strenge Kooperationsanforderungen an Unternehmen stellt, wird als Herausforderung für den Betrieb amerikanischer Dienste im Land gesehen. So hat beispielsweise Apple auf Geheiß Chinas die Dienste WhatsApp und Threads aus dem chinesischen App Store entfernt, mit der Begründung nationaler Sicherheitsbedenken.
Es gibt überdies Belege dafür, dass TikTok Inhalte, die als sensibel für die chinesische Regierung und die Kommunistische Partei Chinas gelten, in ihrer Sichtbarkeit reduziert. Betroffene Themen sind unter anderem die Unterdrückung der Uiguren, Proteste in Hongkong, der sino-indische Grenzkonflikt, ausländische Politiker, LGBTQ+ Inhalte, Behinderte und Menschen afrikanischer Abstammung. Aufgrund von Firmenrichtlinien, rechtlichen Forderungen und staatlichen Zensurgesetzen wurden Informationen entfernt oder ausgelassen.
In kürzlich durchgeführten Aktionen hat Meta zwei in China basierte Operationen demaskiert, darunter ein Netzwerk von rund 4.800 Facebook-Konten, das sich als Amerikaner ausgab und über binnenpolitische Themen sowie die US-chinesischen Beziehungen postete.
Aus diesen Vorfällen ergibt sich die Notwendigkeit für westliche Regierungen, ähnliche regulatorische Maßnahmen wie die USA zu erwägen, um die Integrität der nationalen Sicherheit und des Datenschutzes zu gewährleisten.