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Prozessoren und Software in China: Staatsbetriebe und Verwaltung verbannen Microsoft, Intel und AMD

AMD feiert in neuer Hardware-Umfrage CPU- und GPU-Comeback Titel

Für Prozessoren und Software von Microsoft, Intel und AMD sieht es zumindest in China eher nicht so gut aus. In Verwaltung und Staatsbetrieben werden diese Hersteller nun verbannt, weil man auf „sichere und zuverlässige“ Alternativen setzen möchte. Das Ziel ist es zudem, dass China zum Westen technologisch unabhängiger wird.

Umstieg auf heimische Systeme

China möchte bis 2027 auf heimische Hardware und Software umsteigen. Das geht aus dem Regierungsprogramm Xinchuang hervor. Es gibt also noch eine gewisse Schonfrist, um Intel, AMD und auch Microsoft aus Hard- und Software für Staatsbetriebe und Verwaltungen zu verbannen. Beschlossen wurde das schon Ende des Jahres 2023.

Die neue Beschaffungsregelung richtet sich an Betriebe, die hierarchisch oberhalb von staatlichen Betrieben, Parteiorganen und Stadtverwaltungen liegen. Es dürfen künftig nur noch zertifizierte Datenbanksysteme und Betriebssysteme neu beschafft werden. Die Zertifizierung muss vom ITSEC stammen, also vom China Information Technology Security Evaluation Center. Es wird zwar auch Ausnahmeregelungen geben, aber diese sollen wohl mit einem höheren Verwaltungsaufwand daherkommen.

Erhalten auch Unternehmen aus dem Westen die Zertifizierung?

Laut FT wird es recht unwahrscheinlich sein, dass westliche Unternehmen eine entsprechende Zertifizierung erhalten könnten. Es wäre dafür nötig, dass sie für die Begutachtung der Software zum Beispiele eine komplette Entwicklungsdokumentation einreichen. Das dürfte eher nicht im Sinne der Firmen sein. Außerdem wird ein Kriterium der Zertifizierung auch ein Entwicklungsanteil und die Produktion in China sein.

Derzeit ist die Anzahl Software und Prozessoren, die schon eine Zertifizierung haben, ziemlich überschaubar. Bei ITSEC gibt es hierfür eine Liste und zumindest aktuell sind es gerade einmal sechs Betriebssysteme, die auf Linux basieren und dazu 18 Prozessoren. Auch elf Datenbanken sind nicht gerade umfassend und dazu fällt auf, dass gerade die Betriebssysteme noch recht alt sind. Ob das tatsächlich der richtige Weg ist, um „sicherer und zuverlässiger“ zu agieren?

China setzt grundlegend auch auf bekannte Namen wie Zhaoxin, Loongson und Hisilicon, aber auch auf weniger bekannte Anbieter wie das Wuxi Advanced Technology Research Institute. Diese neuen Regelungen könnten auch die Marktanteile maßgeblich verschieben. Chinesische Hersteller lagen bei den CPUs zum Beispiel bislang bei etwa fünf Prozent, aber 2027 könnte dieser Wert durchaus bei 23 Prozent liegen. Für AMD und Intel wiederum bedeuten die Änderungen durchaus empfindliche Einbußen. Bei ihnen lag in China der Marktanteil bei 15 Prozent (AMD) und bei 27 Prozent (Intel). Immerhin profitiert AMD in gewisser Weise indirekt, denn die Prozessoren von Haiguang basieren auf der Zen-Architektur von AMD.

Quelle: Financial Times

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