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Neue Technologie: Wie wird aus Elektroschrott Gold? Mit Käse!

Man stelle sich vor, aus Elektroschrott könne Gold werden – und zwar mithilfe von Käse. Was ziemlich albern klingt, ist tatsächlich eine neue Technologie von Forschern. 

Schon im Mittelalter beschäftigten sich Forscher damit, aus nicht edlen Metallen Gold zu machen. Leider scheiterten sie stets. Forscher der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich haben nun allerdings ein Verfahren entwickelt, bei dem man der Sache aber schon ziemlich nahe kommt.

Gold aus Elektroschrott gewinnen

Die Forscher waren tatsächlich in der Lage, aus Elektroschrott Gold zu machen. Zum Einsatz kommt hierfür ein Proteinfaserschwamm, der aus Molke hergestellt wird. Es handelt sich also um ein Nebenprodukt bei der Käse-Herstellung.

Die Molkenproteine werden mit Säure und Hitze behandelt, sodass sie in einem Gel zu Protein-Nanofasern wurden. Nach dem Trocknen werden diese Fasern zum besagten Schwamm.

Wo kommt die Goldquelle her?

Der Elektroschrott sind 20 Jahre alte Computer – beziehungsweise deren Leiterplatten. Die Forscher haben von den Leiterplatten die Metallteile entfernt und diese in einem Säurebad aufgelöst.

Der Schwamm wurde dieser Lösung hinzugefügt und damit konnten sich die Gold-Ionen an den Proteinfasern anlagern. Als wären das nicht schon genug Schritte, so musste der Schwamm danach erhitzt werden, sodass aus den Gold-Ionen Flocken kristallisierten.

Und das Ende vom Lied: Die Flocken wurden in kleine Goldnuggets eingeschmolzen und aus Elektroschrott wurde Gold mithilfe von Käse.

Projekt mit 20 Computer-Leiterplatten

Die Forscher haben für ihr Projekt 20 Leiterplatten der alten Computer verwendet. Sie haben damit ein Goldnugget erstellt, welches mal eben schon 450 Gramm schwer ist. Von der Gesamtmasse waren es 91 Prozent Gold. Umgerechnet sind das 22 Karat. Das ist deutlich mehr Wert als das eingesetzte Material (ungefähr 26 Euro).

Insgesamt sind die Forscher sehr positiv gestimmt, weil die Beschaffungskosten selbst deutlich niedriger sind als das gewonnene Gold. Man geht von dem 50-fachen Wert aus, sogar schon inklusive der Energiekosten für den Prozess.

Technologie soll weiter entwickelt werden

Noch ist die Technologie nicht marktreif, sie soll aber weiter entwickelt werden. Da auch die Molke ein Abfallprodukt ist und der Schrott sowieso, könnten gleich zwei Abfallprodukte künftig sinnvoller verwendet werden – und nicht nur das, sondern sogar zu Gold gemacht werden. Nachhaltiger geht es quasi nicht.

Quelle: Advanced Materials (Studie „Gold Recovery from E-Waste by Food-Waste Amyloid Aerogels“)

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