Eine Spritze mit uralter Wärmeleitpaste wurde von Igor’s Lab getestet. Mit einiger Überraschung berichtet der Hardware-Tester, dass die Silikonpaste von Arctic Cooling genauso gut funktioniert wie eine fabrikfrische industrielle Alternative mit ähnlicher Rezeptur. Wallosseks Tests haben jedoch gezeigt, dass moderne PC-Wärmeleitpasten, die sich an PC-Enthusiasten richten, viel besser funktionieren.
Ein PC-Händler in Deutschland entdeckte eine 20 Jahre alte Wärmeleitpaste in einer Schublade und beschloss, sie an Igor’s Lab zu schicken. Wallossek sah sich die Intel Pentium 4-Ära Paste von Arctic Cooling an und dachte, es sei, als hätte er eine alte Dose Suppe gefunden – aber eine, die „nicht verderben kann“. Ohne langes Zögern begann er mit den Tests.
Haben Sie alte Paste wegen des Verfallsdatums weggeworfen?
Das erste Ergebnis war, dass die Paste, da die Spritze gut verschlossen war, mit einer akzeptablen Konsistenz herausquoll.
Auch die Inhaltsstoffe erweckten Wallosseks Interesse. Laut Verpackung bestand die alte Silikonpaste von Arctic Cooling aus 50% Silikon, 20% Kohlenstoff und 30% Metalloxid. Also setzte er ein Gerät für laserinduzierte Spektroskopie ein, um die Inhaltsstoffe der Paste zu analysieren. Wallossek ist der Meinung, dass die Inhaltsstoffe auf dem Etikett falsch waren, denn das Analysegerät meldete, dass die Paste zu 50 % aus Silikon und zu 50 % aus Zinkoxid bestand. Er kam zu dem Schluss, dass die Erwähnung von Kohlenstoff auf der Verpackung lediglich Marketingzwecken diente…
Bei den Vergleichstests stellte Igor’s Lab fest, dass eine TCTG-4.0 von MCT, eine industrielle, auf Haltbarkeit ausgerichtete Referenzpaste“, sehr ähnlich wie die antike Arctic Cooling-Paste abschneidet. Dies deutet darauf hin, dass während des Schlummers der alten Paste in der Schublade des PC-Händlers nur wenig, wenn überhaupt, eine Verschlechterung eingetreten ist.
Die Paste aus der Pentium-4-Ära schnitt jedoch im Vergleich zu einer modernen Wärmeleitpaste deutlich schlechter ab. Wallossek testete einen Intel Core i9-13900K sowohl mit der alten Arctic-Paste als auch mit der „modernen, guten“ Alphacool Apex Wärmeleitpaste. Die Grafik des vergleichenden Testlaufs (unten) zeigt ein Delta von sechs Grad Celsius, was 20 Jahre Fortschritt in der Wärmeleitpastenformulierung bedeutet. Das ist nicht erstaunlich, aber eine sehr willkommene Verbesserung.
Die obige Geschichte lässt den Schluss zu, dass es ratsam ist, Verpackungen von Wärmeleitpaste, auf denen die Hersteller ein Verfallsdatum oder ein Mindesthaltbarkeitsdatum angeben, zu ignorieren. Das gilt allerdings nur, wenn die Paste gut aufbewahrt wird, z. B. in einer versiegelten Tube in einer dunklen, kühlen Schublade. Ich habe gerade in meiner Schublade nachgesehen und drei teilweise benutzte Wärmeleitpaste-Spritzen gefunden, und bei keiner von ihnen schien ein Verfallsdatum auf der Verpackung angegeben zu sein.
Weitere Vergleiche von Wärmeleitpasten finden Sie in unserer großen Übersicht in unserem Feature Beste Wärmeleitpaste für CPUs 2023: 90 Pasten im Test und in der Rangliste.
