Über Jahre hinweg erwartete man von Sony, einen neuen Handheld auf den Markt zu bringen. Letzten Endes entschied sich der Hersteller jedoch für die PlayStation Portal. Diese erweist sich aktuell sogar als sehr erfolgreich. Nun erläuterte Sony, warum das Unternehmen sich gegen den Release eines Handhelds und eher für die Streaming-Remote entschieden hat.
PlayStation Portal ist erfolgreicher als Sony zunächst dachte
Der letzte Handheld von Sony, die PlayStation Vita, wurde im Jahr 2011 veröffentlicht. Der Hersteller erwartete viel, da das Gerät technisch gesehen einem sehr hohen Standard entsprach. Leider wurde sie ein Flop, von dem sich Sony noch immer nicht wirklich erholt zu haben scheint.
Im vergangenen Jahr erschien daher die PlayStation Portal, die als Basis die PlayStation 5 benötigt, um Spiele auf dem integrierten Display zu streamen. Der Hersteller hat sich nun zu Wort gemeldet, warum auf die Herstellung eines Handhelds verzichtet wurde und stattdessen ein Produkt wie die Portal entstand.
In dem Interview mit Game File erklärte Hiromi Wakai, dass die PlayStation Portal erfolgreicher sei, als man zunächst erwartet hatte. Kurz nach der Veröffentlichung war sie bereits ausverkauft und aktuell sei es noch immer schwierig, das Produkt über einen Händler zu beziehen.
Genaue Angaben über die Absatzzahlen konnte die Vizepräsidentin für Produktmanagement bei PlayStation nicht machen, doch sie berichtet, dass diese weiterhin die Erwartungen übertreffen.
Remote-Player war von Beginn an so geplant
Daneben befragte Game File Wakai auch darüber, welche Idee eigentlich hinter dem Konzept gesteckt hätte und ob möglicherweise ein Handheld das Ausgangsprodukt gewesen sei. Wakai verneinte die Idee mit dem Handheld und beschrieb, dass die PlayStation Portal von Beginn an als Erweiterung für die PlayStation 5 in Planung war.
Als Hauptgrund für die Entstehung hätte man die Möglichkeit gesehen, Spielern die Option zu geben, die Games auf unterschiedliche Arten zu genießen. Die Portal sollte hierbei lediglich die PS5 erweitern, aber kein ganzes System ersetzen. Mittels ihr sei es ebenso möglich, ein sehr hochwertiges Spielerlebnis zu haben, da die Spieldaten auf der leistungsfähigen Konsole berechnet werden, nicht aber auf der Remote selbst.
Sony wollte keine weitere Hardware-Lösung
Wie jeder weiß, werden nicht alle Spiele für grundsätzlich jede Plattform veröffentlicht. Oftmals liegt dies an der fehlenden Umsetzbarkeit, weil ein Handheld beispielsweise eine völlig andere Hardware nutzt als eine Konsole. Bei der Realisierung eines zusätzlichen Systems spielt es also stets eine Rolle, ob für diese ebenso leicht ein Game vom Entwickler bereitgestellt werden kann, wie für andere Produkte.
Diesen Faktor hat Sony ebenfalls bei seinen Entscheidungen einbezogen. Sie wollten mit der Entwicklung des Streaming-Handhelds die Spieleentwickler nicht zusätzlich belasten. Denn sie sind am Ende verantwortlich dafür, ihre Games an die neue Hardware anzupassen, sodass sie für den Spieler eine möglichst hohe Qualität erreichen.
Zudem es nach wie vor viele Gamer gibt, die einem Handheld eher skeptisch gegenüberstehen. Für sie sind Konsolen viel interessanter, weil ihnen die Qualität der Spiele viel wichtiger ist. Daher sei ein solches Gerät grundsätzlich auch immer nur für einen kleineren Markt geeignet, was bei Sony schließlich zu der Entscheidung führte, keinen neuen Handheld auf den Markt zu bringen.
Mit der PlayStation Portal bedient Sony dagegen Menschen, die bestimmte Bedürfnisse haben und auf eine ganz bestimmte Art und Weise spielen möchten. Der Erfolg gibt ihnen recht, womit Sony ganz den Erwartungen des Marktes entspricht.
Autonome Nutzung ist nicht ganz ausgeschlossen
Wie bereits erwähnt, benötigt die PlayStation Portal aktuell noch immer eine PlayStation 5, auf der das Spiel berechnet und schließlich auf das Gerät gestreamt wird. Dies könnte sich unter Umständen jedoch in Zukunft ändern.
Erhält die PlayStation Portal irgendwann die Fähigkeit, auf eine andere Cloud zuzugreifen, wäre keine PlayStation 5 mehr erforderlich. Hierbei verändert sich nämlich im Grunde lediglich der Standort des Servers, von dem die Remote das Spiel bezieht. Die Berechnungen erfolgen demnach weiterhin über eine andere Datenquelle, womit ein qualitativ hochwertiges Spiel nach wie vor möglich wäre.
Quellen: GameFile, Sony