AMD gibt Einblick in die nächste Generation seiner Mikroarchitektur Zen 5. Dies geschieht durch aktuelle Updates für den GNU Compiler Collection (GCC), die Details zur Architektur der Ryzen-9000-Prozessoren preisgeben.
Neuerungen bei Zen 5
Die Zen-5-Architektur soll Berichten zufolge eine deutliche Erweiterung im Vergleich zu ihrem Vorgänger Zen 4 sein. Insbesondere wird eine Erhöhung der Anzahl der Floating-Point-Unit-Pipelines erwartet, wodurch sich die Rechenkapazität der Kerne verdoppelt. Das bedeutet, dass in der Theorie bis zu vier Befehle pro Taktzyklus verarbeitet werden könnten – bisher waren es zwei Befehle.
Außerdem werden bei der Zen-5-Architektur die arithmetisch-logischen Einheiten und die Einheiten zur Adressgenerierung erweitert, was auf eine umfassendere Befehlsverarbeitung pro Takt hinweist. Dadurch sollen die Ryzen-9000-Prozessoren deutlich mehr Instruktionen pro Takt bearbeiten können, was mehr Effizienz und Leistung für die Prozessoren bedeutet.
Unterstützung neuer Instruktionen
Ein Merkmal der Zen-5-Architektur ist die Unterstützung erweiterter Vektorerweiterungen, einschließlich neuer Befehle wie
- AVXVNNI
- MOVDIRI
- MOVDIR64B
- AVX512VP2INTERSECT
- PREFETCHI
Diese Befehle, die bisher größtenteils Intel-Prozessoren vorbehalten waren, deuten auf eine starke Verbesserung in der Verarbeitung von Berechnungen und KI-Anwendungen. Insbesondere AVX-VNNI, eine Vektorversion der AVX-512 VNNI-Instruktionen, zielt darauf ab, die Effizienz von Inferenzberechnungen in neuronalen Netzwerken zu verbessern.
Die Integration dieser neuen Instruktionen bedeutet, dass die Leistungsfähigkeit von AMD-Prozessoren in spezifischen Anwendungsfällen wie KI und maschinellem Lernen gesteigert werden kann. Die tatsächliche Leistung ist aber natürlich von verschiedenen Faktoren abhängig, wie
- der Auslastung der Pipelines
- dem Prozessortakt
- der Effizienz der Sprungvorhersage
Implementierung und Verfügbarkeit
Die Vorbereitungen für die Einführung der Zen-5-Architektur werden durch die Aktualisierungen am GCC-Compiler sichtbar, die eine Optimierung des Compilers für die neuen Prozessoren beinhalten. Diese Änderungen sind durchaus wichtig, damit das Potenzial ausgeschöpft werden kann. Es wird erwartet, dass die Ryzen-9000-Prozessoren und damit die Zen-5-Architektur in der zweiten Jahreshälfte 2024 auf den Markt kommen.
Quelle: AMD, Mystical, GCC.gnu.org, Videocardz, Phoronix