Das KI-Geschäft von Nvidia floriert so sehr, dass der Chiphersteller nicht alle seine Kunden zufriedenstellen kann. Die Korean Economic Daily berichtet, dass die Naver Corporation, der Betreiber von Naver, Südkoreas führendem Suchportal, von Nvidia-GPUs auf Intel-CPUs umgestiegen ist und dies mit Engpässen bei KI-GPUs und Preissteigerungen begründet.
Die Naver Corporation, zuvor ein treuer Nvidia-Kunde, hatte Nvidia-GPUs für das KI-Modell des Unternehmens verwendet, das in der Naver Map-Software falsche von echten Inseraten unterscheidet. Die Nvidia-GPUs bildeten den Eckpfeiler der Software und führten Datenverarbeitungs-, Inferenz- und Überprüfungsaufgaben aus.
Nvidias H100 (Hopper)-Grafikprozessor verkauft sich zwar weltweit wie warme Semmeln, aber der Chiphersteller hat so viele Bestellungen, dass es eine Herausforderung ist, genügend Lagerbestände für eine kontinuierliche Versorgung aufzubauen. So sind beispielsweise die Kosten für die KI-Beschleuniger von Nvidia in Südkorea auf 80 Millionen Won (59.121 US-Dollar) in die Höhe geschnellt, was einem Preisanstieg von 100 % gegenüber dem gleichen Modell entspricht, das zu Beginn des Jahres für 40 Millionen Won (29.561 US-Dollar) verkauft wurde. Es ist schwierig, Nvidias KI-GPUs zu beschaffen, selbst wenn die Unternehmen das nötige Kleingeld haben, um sie zu kaufen. Die Vorlaufzeit hat sich auf 52 Wochen erhöht. Als Reaktion darauf haben Unternehmen wie die Naver Corporation begonnen, nach alternativen Lieferanten zu suchen.
Die Naver Corporation hat Trost in den Armen von Intel gesucht und sich wieder für CPUs statt für GPUs entschieden. GPUs sind besser für KI-Inferenz-Workloads geeignet und manchmal bis zu 10 Mal schneller als eine CPU. Intel hat jedoch mit seinen neuesten Xeon-Prozessoren große Fortschritte gemacht, die ein legitimer Ersatz für Nvidia-GPUs geworden sind. Wie die koreanische Publikation berichtet, hat die Naver Corporation Intels Xeon Sapphire Rapids Chips der 4. Der südkoreanische Tech-Gigant hatte sich nach einem Monat harter Tests für Sapphire Rapids entschieden.
Aufgrund der Verschärfung der neuen Exportbeschränkungen muss Nvidia KI- und HPC-GPUs im Wert von bis zu 5 Milliarden Dollar umwidmen. Diese GPUs waren zuvor für die chinesischen Kunden des Chipherstellers bestimmt, darunter Alibaba, Baidu und Byte Dance. Schade, dass dies nicht schon früher geschehen ist, denn es hätte Nvidia helfen können, die Naver Corporation als Kunden zu behalten.
Es ist nicht bekannt, wie groß der Anteil der Naver Corporation an Nvidias Kunden ist. Analysten sind der Meinung, dass sich die Verbindung zwischen Naver Corporation und Intel negativ auf den Marktanteil von Nvidia auf dem globalen KI-Markt auswirken könnte, wo der Chiphersteller anscheinend etwa 80 % des Kuchens besitzt. Intel ist auch nicht das einzige Unternehmen, das sich bewegt. Gerüchte, die bis in den Mai zurückreichen, besagen, dass Microsoft sich angeblich mit AMD zusammentut, um Nvidias Einfluss auf den KI-Markt zu schwächen. Es genügt zu sagen, dass die extremen Preise für KI-fokussierte GPUs Unternehmen sicherlich dazu bringen werden, nach kosteneffizienteren Alternativen zu suchen.
