Schon seit längerer Zeit sind Probleme bei den Raptor-Lake-Prozessoren von Intel bekannt. Das betrifft vor allem die Reihen Raptor Lake und Raptor Lake-Refresh. Intel hat nun die Analyse vorgenommen und das Ergebnis veröffentlicht. Der Grund für die Ausfälle ist eine zu hohe Spannung.
Die Instabilität bei den Prozessoren der 13. und 14. Generation von Intel, auch als Raptor Lake und Raptor Lake Refresh bekannt, ist bereits seit einigen Monaten ein Problem. Die Prozessoren fielen teilweise komplett aus. Die Ausfallrate lag bei ungefähr 50 Prozent, was auch die Spielehersteller betraf. Intel hat seine finale Analyse nun vorgenommen und das Ergebnis veröffentlicht. Der Grund für das Problem soll eine fehlerhaft gesetzte Spannung sein.
Ausfallrate von 50 Prozent bei Raptor Lake Prozessoren
Über Instabilität bei den Intel-Core-Prozessoren der Reihe Raptor Lake haben wir bereits mehrfach berichtet. Es ging unter anderem um schwierige Untersuchungen bei Intel und den Partnern, eine Ausfallrate von mehr als 50 Prozent, die bei den Spieleherstellern zu verzeichnen ist, sowie über Empfehlungen von Spiele-Hostern, auf Prozessoren von AMD zurückzugreifen.
Die Ausfallrate von mehr als 50 Prozent bei den K-Modellen war in den letzten Tagen und Wochen ein wichtiges Thema im Internet. Millionen von Prozessoren sind von dem Problem betroffen. Bei den Endkunden, aber auch bei den OEM-Kunden bereitet die Ungewissheit über die Prozessoren Besorgnis.
Intel stand in der Pflicht, doch zog sich die Ursachenforschung in die Länge. Die letzte ausführliche Stellungnahme liegt mehr als vier Wochen zurück. Nun hat sich Intel erneut gemeldet und die Ergebnisse seiner Analyse veröffentlicht.
Statement zur finalen Analyse
Intel gab in seinem Statement zur finalen Analyse an, dass eine erhöhte Betriebsspannung der Grund für die Ausfälle ist. Der Microcode-Algorithmus ist die Ursache für die falschen Spannungsanforderungen an die Prozessoren. Mit einem Microcode-Update will Intel den Fehler beseitigen. Laut Intel soll das Microcode-Update Mitte August bereitstehen.
Angaben darüber, welche Schwellenwerte überschritten wurden und um welche Spannung es sich handelt, wird Intel wahrscheinlich Mitte August zusammen mit dem Microcode-Update vorlegen.
Kein befriedigendes Analyse-Ergebnis von Intel
Das Thema der Instabilität bei den Raptor-Lake-Prozessoren ist noch nicht vollständig abgeschlossen. Voraussichtlich liegt das Microcode-Update Mitte August vor. Betroffene Kunden sollen sich direkt an Intel wenden. Dennoch ist das Ergebnis der Analyse noch nicht befriedigend, da Intel die genauen Gründe für den Ausfall noch nicht nennt. Intel nennt auch keine konkreten oder manuellen Maßnahmen, die bis zum Vorliegen des Updates möglich wären, um Ausfälle zu vermeiden.
Oxidation laut erstem Update ein Problem
In einem Video von GamersNexus wird eine Meldung gezeigt, bei der Probleme in der Fertigung angesprochen werden. Intel bestätigte die Oxidation der Tantalnitrid-Schicht in einem ersten Update. Bei einigen früheren Prozessoren der 13. Generation sollen bereits Oxidationsprobleme aufgetreten sein. Intel gibt aber an, dass nur ein kleiner Teil der Prozessoren davon betroffen sei. Die Oxidationsprobleme in der Fertigung wurden bereits 2023 festgestellt.
Die zu hohen Spannungen sind laut Intel ein Schlüsselelement des Instabilitätsproblems. Sie sind jedoch nicht die einzige Ursache für die Ausfälle.
Weitere Ursachen in zweitem Update angesprochen
IgorsLab berichtet über ein Problem Statement, das von Intel bislang nicht veröffentlicht wurde. Im internen Problem-Statement weist Intel darauf hin, dass bei der Analyse der zurückgeschickten Prozessoren die minimale Betriebsspannung Vmin signifikant gestiegen ist. Intel berichtet auch über das Aufschaukeln verschiedener Effekte, die für die signifikant gestiegene Spannung verantwortlich sein sollen. Als neue Obergrenze soll ein VID-Limit von 1,55 Volt festgelegt werden. Eine solche Obergrenze lässt sich von keinem Automatismus aushebeln. Die Obergrenze soll im August mit dem Microcode-Update umgesetzt werden.
Intel will in früheren Tests in wenigen Benchmarks festgestellt haben, dass das Microcode-Update einen minimalen Effekt auf die Leistung hat. Um sicherzustellen, ob alle Szenarien mit diesen Maßnahmen abgedeckt werden, sind noch weitere Analysen notwendig. Treten Fehler an den Prozessoren oder Systemen weiterhin auf, will Intel sie der Rücksendenummer (RMA) zuführen.
Quellen: Intel, GamersNexus, IgorsLab, Computer-Base, Allround-PC, hardwareLUXX