Bereits im Mai 2024 berichteten wir von den Maßnahmen bei YouTube, um gegen Ad-Blocker vorzugehen. Die Betreiber konnten sich bislang aber nur in geringem Maße dagegen wehren. Im Mai ergriff YouTube dann drastischere Maßnahmen. Ein Reddit-Nutzer berichtete damals, dass durch seinen Ad-Blocker das Video automatisch ans Ende sprang, sodass er genau genommen gar nichts mehr ansehen konnte. Bestätigt wurde das Ganze damals noch nicht und es gab zudem Hinweise darauf, dass das nicht die einzigen Maßnahmen von YouTube waren. Nun gibt es neue Berichte darüber, dass die Maßnahmen bei YouTube offenbar Wirkung zeigen.
Generell kosten Add-ons, bei denen Werbeanzeigen unterdrückt oder weggefiltert werden, das Unternehmen natürlich viel Geld. Fehlende Werbung bedeutet für YouTube fehlende Einnahmen, sodass sie sich vehement gegen Ad-Blocker versuchen zu wehren.
Quartalszahlen zeigen die Wirkung
Nun scheint sich der Einsatz tatsächlich auszuzahlen. Durch den Quartalsbericht von YouTube wird klar, dass sich die wirtschaftliche Entwicklung offenbar stark verbessert hat.
Im zweiten Quartal 2024 konnten die Anzeigenverkäufe um 13 Prozent steigen. Der Wert liegt bei 8,66 Milliarden US-Dollar. Vorrangig geht es bei den Einnahmen um Direct-Response-Werbung und um Marken-Werbung.
Blickt man dagegen allgemein auf Geräte, Plattformen und Google-Abos (zu dieser Sparte gehört auch YouTube TV, aber zudem auch NFL Sunday Ticket, Premium und Music), dann konnte hier ein Wachstum von 14 Prozent erreicht werden (9 Milliarden US-Dollar).
Gegenüber Analysten äußerte sich Sundar Pichai, der CEO von Alphabet (dem Mutterkonzern von Google und auch YouTube), positiv. Er gab an, dass man sich bei YouTube auf eine klare Strategie konzentrieren wolle. Man wolle Urheber mit einem riesigen Publikum verbinden und gleichzeitig beim Aufbau erfolgreicher Geschäfte mittels Abonnements und Anzeigen helfen. Außerdem wolle man Werbetreibenden helfen, ihr gewünschtes Publikum zu erreichen.
Übrigens: Pichai sprach auch davon, dass sich die Aufrufe bei den YouTube Shorts sowie auch Connected TVs im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt haben. Damit ist es für die Plattform eigenen Aussagen zufolge leichter, Untertitel hinzuzufügen. Auch soll es künftig leichter werden, normale Videos in kurze Short-Videos zu verwandeln.
Marktanteil von YouTube
Im Bereich Videodienst in den USA liegt YouTube mit 9,9 Prozent sogar auf dem ersten Platz. Danach folgt Netflix mit 8,4 Prozent. Wenn man sich dagegen die TV-Nutzung (plattformübergreifend) in den USA ansieht, dann liegt YouTube auf Platz 2 mit 9,9 Prozent und muss sich gegenüber Disney mit 10,8 Prozent geschlagen geben.
Die Frage ist nun allerdings, wie bedeutend die Maßnahmen gegen Ad-Blocker am Umsatz beteiligt waren. Dazu stehen natürlich keine Details in den Berichten, aber durch die positiven Zahlen und das Wachstum könnte man davon ausgehen, dass die Maßnahmen durchaus Erfolg haben, gegen die Unterdrückung der Werbung vorzugehen. Doch auch Ad-Blocker-Hersteller entwickeln ihre Angebote zügig weiter und stellen sich auf Maßnahmen von YouTube ein. Hier kann wahrscheinlich niemand den Kampf vollends für sich entscheiden, da beide Parteien für ihre Einnahmen und ihr Wachstum kämpfen.
Quellen: YouTube, The Wrap