Die beliebte Messenger-App WhatsApp wird künftig nicht mehr werbefrei bleiben, wie der Mutterkonzern Meta angekündigt hat. In den kommenden Monaten können innerhalb des Messengers Werbeanzeigen geschaltet werden. Die Werbung soll bei den Statusmeldungen erscheinen, also unter der Rubrik „Aktuelles“. Für die privaten Chats soll sich vorerst nichts ändern.
Die Messenger-App WhatsApp war seit ihrer Einführung werbefrei. Das wird sich demnächst ändern, wie der Mutterkonzern Meta ankündigte. Private Konversationen sind nicht von Werbung betroffen, sodass die Chats nicht durch Werbeeinblendungen gestört werden. Für Kanalbetreiber ist die Werbung eine neue Einnahmequelle. Auch wenn die Werbung unter der Rubrik „Aktuelles“ erscheint, wo Statusmeldungen zu finden sind, müssen diejenigen, die einen Status veröffentlichen möchten, nichts befürchten. Statusmeldungen sind weiterhin mit der Ende-zu-Ende-Verschlüsselung geschützt.
WhatsApp bislang von Werbung verschont
Mit der Werbung auf WhatsApp wird ein vieldiskutiertes Thema Realität. Als WhatsApp 2014 für ungefähr 19 Milliarden US-Dollar von Facebook übernommen wurde, waren bereits Spekulationen über die wirtschaftliche Nutzung durch Meta an der Tagesordnung. WhatsApp blieb bislang im Gegensatz zu Instagram und Facebook von Werbung verschont. Meta hatte noch im Jahr 2023 Berichte über geplante Werbeanzeigen dementiert.
Schutz von Gruppen und persönlichen Nachrichten
Wie WhatsApp betont, sind Anrufe, Gruppen und persönliche Nachrichten weiterhin durch die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung geschützt. Sie können von Meta und von Dritten nicht eingesehen werden. Meta will keine Telefonnummern an Werbetreibende verkaufen und keine privaten Chats zur Personalisierung von Werbung nutzen. Das System soll für Anzeigen auf die Rubrik „Aktuelles“ zugreifen, um Informationen über Gerätesprache, Land, Stadt oder Aktivitäten innerhalb des Tabs zu erhalten. Wer WhatsApp nur für Chat nutzt und keine Statusmeldungen abruft, wird die Werbung nicht bemerken.
Datenschützer sind alarmiert
Auf die Ankündigung von Werbung reagierte die Meta-Aktie positiv. Sie legte an der Wall Street um 2,5 Prozent zu. Datenschützer kritisieren jedoch die Pläne und werfen Meta eine rechtswidrige Verknüpfung von Nutzerdaten von Facebook, Instagram und WhatsApp vor. Werbung wird ohne freiwillige Zustimmung geschaltet, was gegen das europäische Datenschutzrecht verstößt. Die Organisation None Of Your Business (NOYB) kritisiert die Pläne von Meta und prüft rechtliche Schritte. Sie verweist auf ein Urteil des Europäischen Gerichtshof, das bereits 2023 die Verarbeitung persönlicher Daten durch Meta untersagte.
Für die werbefreie Nutzung seiner Plattformen testet Meta gegenwärtig ein kostenpflichtiges Abo-Modell, das ebenfalls von den Datenschützern kritisiert wird. Nutzer würden laut NOYB durch das Bezahlsystem unter Druck gesetzt.
Wann die Werbung auf WhatsApp in Deutschland eingeführt wird, ist noch unklar. Sie soll jedoch in den nächsten Monaten kommen.
Quellen: Meta, NOYB, hardwareLUXX, BR24, Netzwelt