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Vorsicht bei falsch deklarierten Festplatten

Festplatten sollten nach dem Kauf gründlich auf Gebrauchsspuren geprüft werden

Gegen den Betrug bei Festplatten haben Hersteller und Verkäufer offenbar noch keine Lösung gefunden. Käufer sollten daher die Festplatten möglichst direkt nach dem Kauf prüfen. Häufig werden den Kunden Festplatten als neu verkauft, die jedoch gebraucht sind. 

Wie das Online-Magazin Heise berichtet, konnte der Festplattenhersteller Seagate auch 2025 noch nicht den Verkauf falsch deklarierter Festplatten unterbinden. Seagate hat gemeinsame Anstrengungen mit Händlern und Distributoren unternommen. Im konkreten Fall hatte ein Leser bei einem Online-Anbieter Festplatten gekauft, die als neu deklariert waren. Nach eingehender Prüfung erwiesen sie sich jedoch als gebraucht und hatten bereits ungefähr 20.000 Betriebsstunden hinter sich.

Vom Betrug betroffene Seagate-Festplatten

Bei den gebrauchten Festplatten von Seagate handelte es sich um Modelle vom Typ Exos X18 mit der Typenbezeichnung ST16000NM0. Der Kunde hatte sie bei Proshop gekauft. Bereits im Jahr 2024 wurde festgestellt, dass mehrere Modellreihen von SSDs falsch deklariert waren. Die Fälscher hatten Diagnosedaten manipuliert. So wirkten die Festplatten wie neu. Prüfungen mit Standard-Tools wie Crystal Disk werden bei diesen Manipulationen unter Windows erschwert.

Im aktuellen Fall nahm Proshop die betroffenen Festplatten auf eigene Kosten zurück. Der Käufer erhielt den Kaufpreis erstattet. Die Ursache dafür, dass die gefälschten Festplatten in den Handel gelangten, waren automatisierte Beschaffungssysteme. Die Festplatten wurden daher nicht nur von offiziellen Distributoren bezogen. Der Händler nannte keine genauen Bezugsquellen.

Gründliche Prüfung nach dem Kauf erforderlich

Wer Festplatten online bestellt, sollte sie gründlich prüfen, um wirklich sicher zu sein, dass sie neu sind. Eine optische Prüfung auf Gebrauchsspuren kann bereits Aufschluss darüber geben, ob es sich um Betrug handelt. Das Gehäuse darf nicht über Markierungen verfügen. Weiterhin sollten Käufer auf Kratzer oder Verunreinigungen achten.

Wer mit Linux arbeitet, kann ein Livesystem vom USB-Stick nutzen:

smartctl log=farm /dev/[FESTPLATTE] | grep „Power on Hours“

Über diesen Befehl lässt sich das Log auslösen. Die bereits absolvierten Betriebsstunden der Festplatte werden angezeigt. Nur diese Methode bietet Klarheit darüber, ob die Festplatte tatsächlich neu ist oder ob sie bereits benutzt wurde.

Quellen: Seagate, Proshop, heise online, golem

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Maria Lengemann ist 37, Gamerin aus Leidenschaft, Thriller-Autorin und Serienjunkie. Sie ist seit 14 Jahren selbstständig und journalistisch auf den Hardware- und Gaming-Bereich spezialisiert.

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