Norwegen führt mit Vipps die weltweit erste Bezahl-App als Alternative zu Apple Pay auf dem iPhone ein. Nutzer in Norwegen können mit Vipps in Geschäften ab sofort kontaktlos bezahlen.
Vipps ist eine neue Bezahl-App aus Norwegen und die weltweit erste Alternative zu Apple Pay. Nutzer aus Norwegen können ab sofort mit ihrem iPhone und Vipps in den Geschäften bezahlen. Die neue Bezahl-App entstand im Ergebnis einer neuen Regulierungsvereinbarung. Apple ist gemäß dieser Vereinbarung dazu verpflichtet, die NFC-Technologie für das iPhone auch für Drittanbieter zu öffnen.
Öffnung der NFC-Schnittstelle von Apple
Norwegen gehört zwar nicht zur EU, doch ist es Teil des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR), dem 27 Staaten angehören. Neben Norwegen gehören auch Liechtenstein und Island dazu. Entscheidungen, die innerhalb der EU getroffen werden, gelten mitunter auch in Ländern, die nicht zur EU, aber zum EWR gehören.
Zu diesen Entscheidungen gehört die Regelung, dass Apple seine NFC-Schnittstelle für Drittanbieter öffnen muss. Apple konnte mit der Öffnung der NFC-Schnittstelle eine Untersuchung der EU beenden. Für Apple wäre eine Milliardenstrafe fällig geworden, wenn Apple im Juli 2024 keine Einigung mit der EU erzielt hätte. Die EU-Kommission warf Apple mit der Abschottung der NFC-Schnittstelle eine Benachteiligung der Konkurrenz vor. Zahlreiche Banken haben bereits ihre eigenen Bezahl-Apps unter Android veröffentlicht.
Wie Vipps funktioniert
Die Funktionsweise von Vipps ist ähnlich wie die von Apple Pay. Nutzer können ihr iPhone an ein kompatibles Terminal halten, um zu bezahlen. Über einen Gerätepasscode, Touch ID oder Face ID erfolgt eine Authentifizierung. Wer sich in Norwegen für Vipps als Standardzahlungsmethode entscheidet, kann die App mit einem Doppelklick auf die Seitentaste aktivieren.
Vipps ist für die Nutzer eine echte Alternative zu Apple Pay. Die Benutzerfreundlichkeit wird nicht eingeschränkt. Vipps will den Dienst 2025 auch in Dänemark, Finnland und Schweden einführen. Vipps MobilePay entstand aus einem Zusammenschluss des norwegischen Anbieters Vipps mit dem dänischen Anbieter MobilePay. Für die Skalierung der Dienste werden Synergien genutzt.
Zusammenarbeit von Vipps mit zahlreichen Banken
Gegenwärtig arbeitet Vipps mit über 40 norwegischen Banken zusammen. Künftig sollen weitere Banken hinzukommen. Vipps unterstützt aktuell nur Bankaxept-Karten. Sie sind an 90 Prozent der norwegischen Bezahlterminals erhältlich. Visa und Mastercard sollen später zusätzlich unterstützt werden.
Quellen: Apple, Vipps, MobilePay, iPhone Ticker, Stadt Bremerhaven, Apfeltalk, Golem