Der M1-Chip von Apple wurde vor ungefähr vier Jahren eingeführt. Inzwischen gibt es den neuen M4-Chip. Ein Upgrade lohnt sich nicht für jeden.
Apple hat nach der Einführung von M1 seine Macs und iPads sukzessive auf Apple Silicon umgestellt. Die ARM-basierten Chips sind mit dem M4 inzwischen in der vierten Generation verfügbar. Die M4-Chips sind effizienter und leistungsstärker. In einigen Fällen lohnt es sich für Besitzer von Apple-Geräten mit M1-Chip nicht, ein neues Gerät mit M4-Chip zu kaufen. Ein Upgrade kann sich dann lohnen, wenn ein größerer SSD-Speicherplatz und mehr Arbeitsspeicher benötigt werden. Die Geräte mit dem neuen M4 unterscheiden sich teilweise deutlich von den älteren Modellen mit M1.
Mac Mini ist mit M4 noch kleiner
Das neue Mac Mini mit dem M4-Chip verfügt über USB-C-Anschlüsse an der Gerätefront, die beim Mac Mini mit M1 nicht vorhanden sind. Beim Mac Mini mit M4 wurde jedoch auf USB-A-Anschlüsse verzichtet. Wer diese Anschlüsse weiterhin nutzen möchte, kann sich einen Adapter kaufen.
Wer mehr Platz auf dem Schreibtisch benötigt, kann einen kleineren Mac Mini mit dem M4 Chip kaufen. Mit den zusätzlichen Ports an der Frontseite können verschiedene Geräte und Wechselmedien schnell angeschlossen werden. Im Gegensatz zu den Vorgängern können beim Mac Mini mit M4 bis zu drei externe Displays angeschlossen werden. Das Mac Mini mit dem M4-Chip ist etwas höher als die Vorgänger.
Veränderte Tastatur beim MacBook
Mehr Anschlüsse sind auch bei den neuen MacBooks mit M4 vorhanden. Apple hat bei den neuen Modellen auch die Tastatur verbessert, die jetzt nicht mehr so staub- und schmutzanfällig ist.
M4-Chip arbeitet deutlich schneller
Ein Upgrade auf M4 kann sich lohnen, da der M4-Chip deutlich schneller ist. Spiele, die auf dem neuen M4-Chip laufen, können auch noch auf älteren Geräten gespielt werden. Die KI-Software Apple Intelligence ist in Deutschland noch nicht offiziell verfügbar, funktioniert jedoch auch auf Geräten, die noch einen M1-Chip haben.
Geht es um die Leistung, ist M4 gegenüber M1 deutlich im Vorteil. Für Büroarbeiten, Arbeit mit Excel-Tabellen, Surfen im Netz oder Nutzung von Streamingdiensten reicht die Leistung des M1 jedoch aus. Der neue M4-Prozessor ist jedoch im Schnitt doppelt so schnell wie der M1.
Bessere CPU-Leistung bei M4
Die CPU-Leistung ist beim M4 deutlich besser als beim M1. Ein Beispiel dafür ist das Komprimieren von Zip-Archiven, bei dem es auf CPU-Leistung ankommt. Der M4 bringt es auf 74.722Megainstruktionen pro Sekunde (MIPs), während der M1 nur 47.268 MIPs erreicht. Die Leistung des M4 entspricht ungefähr der des Core i7-12700H von Intel, doch benötigt der Intel-Prozessor mehr Energie.
Im Multicore-Benchmark Cinebench 2024 bringt es der M4 auf 994 Punkte. Im Singlecore-Benchmark kommt er auf 175 Punkte. Er liegt damit geringfügig über dem Mobilchip Core Ultra 7 155H von Intel, aber unter der Desktop-CPU Core i7-12700 von Intel. Der M1 schafft es im Multicore-Benchmark nur auf 525 Punkte und im Singlecore-Benchmark auf 112 Punkte. Der M1 überholt damit noch den M1 Max, bei dem es sich um eine Vollausbaustufe der ersten Generation handelt. Der M1 Ultra liegt hingegen auf dem gleichen Niveau wie der M4 Pro. Für diejenigen, die keine Spiele mit anspruchsvoller Grafik spielen oder Anwendungen wie Adobe Premiere oder Blender nutzen möchten, dürfte der M1 noch ausreichen.
Bessere Möglichkeiten bei Applikationen mit dem M4
Deutliche Unterschiede zwischen M4 und M1 sind im Puget-Benchmark für Adobe Premiere erkennbar. Der Benchmark simuliert Anwendungen, die CPU- und GPU-lastig sind, wie Importieren und Exportieren von Daten oder die Nutzung von Effekten oder Bildfiltern. Der M4 erreicht 5.108 Punkte, ähnlich wie der ältere Desktop-Prozessor Core i5-9600K von Intel oder die aktuelle GeForce RTX 4070 Ti von Nvidia. Der M1 erreicht nur 2.774 Punkte. Die GPU ist jedoch beim M1 noch vergleichsweise schnell.
Im Blender-Benchmark von Open Data kommt der M4 beim Monster-Preset auf 112 Punkte mit CPU-Rendering und auf 538 Punkte mit GPU-Rendering. Der M1 erreicht gerade einmal 62 CPU-Punkte und 129 GPU-Punkte. Der M4 hat deutlich an GPU-Leistung zugelegt.
Bessere Gaming-Performance beim M4
Geht es um Spiele mit anspruchsvoller Grafik, schneidet der M4 deutlich besser als der M1 ab. Der M4 bringt bei niedrigen Detailstufen sowie Full-HD-Auflösung 63 fps. Der M1 schafft es nur auf 30 fps. Für möglichst ruckelfreie Spiele lohnt es sich, ein Gerät mit M4 zu kaufen. Empfehlenswert sind der M4 Pro oder der M4 Max.
Mehr Arbeitsspeicher bei MacBook und Mac mit M4
Ein Mac mit M1 in der günstigsten Variante hat nur einen Arbeitsspeicher von 8 GByte, der schnell an seine Grenzen stoßen kann. Wer mehr Arbeitsspeicher benötigt und wechseln möchte, bekommt bei einem MacBook oder Mac mit M4 mindestens einen Arbeitsspeicher von 16 GByte. Er eignet sich auch als Shared Memory für die Grafikeinheit.
Auch die SSD spielt eine Rolle. Eine SSD mit 512 GByte Speicherplatz kann sich lohnen, denn das Betriebssystem MacOS mit Systemdaten benötigt bereits einen Speicherplatz von ungefähr 90 GByte-
Quellen: Apple, Golem