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TPM Pflicht für Windows 11: Ende für viele alte Systeme

Windows 10 zwei Jahre später beliebter als Windows 11 Titel

Microsoft sperrt alte Prozessoren aus und setzt mit dem neuen Insider-Build 25H2 für Windows 11 die TPM-Pflicht durch. Das könnte das Ende vieler alter Systeme sein, wenn Microsoft die Änderung beibehält.

Die ersten Vorabversionen für das neue Betriebssystem Windows 11 veröffentlichte Microsoft bereits 2021. Kritisiert wurde Microsoft schon damals aufgrund der deutlich höheren Systemanforderungen. Nun ist es nicht mehr möglich, die Systemanforderungen zu umgehen, da Microsoft das Schlupfloch gestopft hat und TPM zur Pflicht macht. Das bedeutet, dass Prozessoren, die bereits vor 2017 herausgebracht wurden, nicht mehr offiziell genutzt werden können.

Höhere Systemanforderungen für Windows 11

Mehrfach berichteten wir über Neuheiten und Besonderheiten bei Windows 11. In unserem Beitrag vom 9. Juni ging es darum, dass bei den ARM-PCs mit Windows 11 keine freie Treiberwahl mehr möglich ist. Thema unseres Beitrags vom 18. Juni war die Recall-Funktion als umstrittene Neuheit, die von den Nutzern nicht gewollt war und daher wieder entfernt wurde. Nun geht es um die höheren Systemanforderungen für Windows 11, die von den Nutzern nicht mehr umgangen werden können.

Secure Boot kann nicht ohne integriertes TPM-2.0-Modul betrieben werden und gehört zu den neuen Systemanforderungen. Das Modul ist nur bei den neueren PCs enthalten, die über einen Core 8000 von Intel oder mindestens eine der ersten Ryzen-CPUs von AMD verfügen. Ältere Prozessoren, die vor 2017 releast wurden, können offiziell nicht mehr genutzt werden. Ein TPM-Modul lässt sich nachrüsten, doch ist nicht auf allen Systemen ein entsprechender Steckplatz vorhanden.

Was ist eigentlich TPM?

TPM ist die Abkürzung für Trusted Platform Module, ein Modul für mehr Sicherheit auf dem PC. Es soll sichere Kryptografieschlüssel erstellen und speichern. Es eignet sich für die BitLocker-Laufwerkverschlüsselung, Windows Hello und weitere Dienste. Das Modul bestätigt, dass sich auf dem Gerät das erforderliche Betriebssystem und Firmware befinden und dass sie nicht manipuliert wurden.

Das Modul ist in der Regel ein separater Chip, der sich auf der Hauptplatine befindet. TPM 2.0-Standard ermöglicht Herstellern wie AMD oder Intel jedoch die Integration der TPM-Funktion in die Chipsätze. So ist kein separater Chip notwendig. Microsoft schreibt ein TPM-Modul in der Version 2.0 für Windows 11 vor.

TPM 2.0 wird bereits ab Windows 8 unterstützt. Das nützt allerdings nichts, wenn kein entsprechender TPM-Chip auf dem Mainboard vorhanden ist. Wer wissen möchte, ob sein PC über TPM 2.0 verfügt, kann das prüfen, indem auf das Startmenü geht, Sicherheitschip eintippt und das Suchergebnis anklickt. TPM 2.0 ist vorhanden, wenn neben Spezifikationsversion „2.0“ steht. Wird dort 1.2 angezeigt, ist nur die ältere Version vorhanden. Das bedeutet, dass Windows 11 nicht genutzt werden kann.

Kein Schlupfloch mehr vorhanden

Das Problem mit dem fehlenden TPM 2.0 konnte bislang umgangen werden. Das gelang mit der Eingabe des Befehls setup.exe/product server in der Kommandozeile. Windows 11 ließ sich installieren, da Hardwarechecks mit diesem Kommando umgangen wurden. Wie Bop Pony auf X berichtet, soll das nun bald nicht mehr möglich sein. Der Befehl funktioniert mit dem neuen Preview-Update, Insider-Build 27686 für Windows 11 in der Version 25H1 nicht mehr.

Befehl bei Windows 11 24H2 noch verwendbar

Der Befehl kann noch für Windows 11 24H2 verwendet werden, sodass die Version, die eigentlich nur für Copilot+-PCs gedacht ist, auch auf anderen PCs läuft. Behält Microsoft diese Änderung bei und werden die Systemanforderungen mit Windows 11 25H1 durchgesetzt, kann nur die ältere Version von Windows 11 verwendet werden. Noch bis zum Herbst 2026 wird es den Support von 24H2 geben. Auch hier könnte Microsoft TPM zur Pflicht machen, sodass nur noch Windows 10 oder Windows 11 23H2 ausführbar sind. Für beide Versionen läuft der Support im Herbst 2025 aus.

Ende für ältere Systeme

Wer noch ein älteres System nutzt, muss damit rechnen, dass ein baldiges Ende bevorsteht, wenn Microsoft die Änderungen nicht rückgängig macht. Sicherheitsupdates sind auch für ältere Prozessoren zu empfehlen. Das ist dann nur noch beim Umstieg auf ein anderes Betriebssystem möglich. Eine Option könnte Linux sein. Eine weitere Möglichkeit ist die Investition in ein neues System.

Quellen: Microsoft, GIGA, Bob Pony auf X, PCGH

Written by
Maria Lengemann ist 37, Gamerin aus Leidenschaft, Thriller-Autorin und Serienjunkie. Sie ist seit 14 Jahren selbstständig und journalistisch auf den Hardware- und Gaming-Bereich spezialisiert.

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1 Comment

  1. …bin seit 2014 (Tod von Win-XP) auf Linux Mint unterwegs. Bereut habe ich es nicht! 🙂

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