Noch vor ein paar Jahren brachte man Videospiele hauptsächlich mit Kindern und Jugendlichen in Verbindung, während dieses Hobby für Erwachsene eher als ungewöhnlich angesehen wurde. Dieser Zustand hat sich inzwischen jedoch sehr verändert, wie eine Studie, sowie verschiedene Statistiken nun zeigen.
Wieso Erwachsene Videospiele spielen
Vor 30 oder 40 Jahren wurden Computer hauptsächlich zum Programmieren oder für andere Zwecke verwendet. Dass es mit ihnen auch möglich ist, Spaß in Form von Videospielen zu haben, kam erst etwas später auf. Bekannt für diese Zeit ist vor allem der Commodore 64, der innerhalb der 1990er-Jahre extrem an Beliebtheit gewann. Spielekonsolen hingegen kamen erst etwas später auf den Markt, bekannter dagegen waren eher Spielautomaten in einer sogenannten Arcade.
Wer jedoch in dieser Zeit aufwuchs, kam prinzipiell gar nicht daran vorbei, früher oder später mit Videospielen in Berührung zu kommen. Die einen besaßen einen Amiga, später kam der NES, sowie der Game Boy. Spätestens als die PlayStation 1 auf dem Markt erschien, war es klar, dass hinter Videospielen mehr steckt als nur ein belangloser Zeitvertreib.
Die Grafik verbesserte sich, Spiele wurden tiefgründiger und erzählten Geschichten, in denen der Spieler über einen Zeitraum von mehr als 100 Stunden verbringen konnte. Mit dieser Entwicklung alterten jedoch auch die Spieler und viele von ihnen sitzen auch heute noch regelmäßig vor der Konsole oder dem Computer.
Vor ein paar Jahren noch wurde diesem Hobby jedoch nicht allzu viel Verständnis entgegengebracht. Wer Videospiele in der Liste seiner Freizeitaktivitäten aufführte und gleichzeitig erwachsen war, wurde nicht selten belächelt. Die Wende kam schließlich mit der Corona-Pandemie, während der so gut wie jeder zu Hause saß und nicht wusste, wie er seine Zeit verbringen sollte.
Gefördert wurde das Wachstum außerdem dank zahlreicher Streamer, die auf Plattformen wie Twitch zeigen, wie sie Videospiele spielen und sich mit den Inhalten überwiegend an erwachsene Zuschauer richten.
Seitdem hat sich die Ansicht vieler in Bezug auf das Thema Videospiele verändert und das zeigt sich auch in aktuellen Studien und Statistiken.
Durchschnittsalter steigt auf 38,2 Jahre
Eine Studie des Consumer Panel Services GfK, sowie data.ai zeigte, dass das Durchschnittsalter der Spieler auf 38,2 Jahre angestiegen ist. Berücksichtigt wurde hierbei die Meinung von 25.000 Konsumenten, die im Jahr 2023 befragt wurden. Im Jahr davor lag das durchschnittliche Alter der Spieler noch bei 33,6 Jahren.
Was hierbei untergeht: Viele der Spieler haben bereits das Alter von 60 Jahren oder sind sogar noch älter. In dieser Kategorie sei die Zahl der Spieler innerhalb eines Jahres um ganze 300.000 Spieler gestiegen, was insgesamt einen Wert von 6,4 Millionen ergibt. Die Spieler der besagten Gruppe werden übrigens liebevoll als Silver-Gamer bezeichnet.
In der jüngeren Generation hat sich ebenfalls vieles verändert. Etwa drei Viertel der Spieler innerhalb Deutschlands sind älter als 18 Jahre und entsprechen etwa 78 Prozent der Statistik. Dabei sind 48 Prozent Frauen, während 52 Prozent von den Männern eingenommen wird. Dieser Wert zeigt wiederum auf, dass Videospiele kein reines Männervergnügen sind.
Für die Videospiel-Industrie hingegen sei diese Entwicklung jedoch überraschend. Zwar sind nach wie vor Kinder und Jugendliche ein Publikum, das Videospiele ansprechen soll, doch die Zahl der Erwachsenen steigt überraschend an. Inzwischen ist laut der Statistik nur noch jeder Fünfte unter 18 Jahre alt.
Statistik von Statista liefert ebenfalls Aufschluss
Neben der oben aufgeführten Studie hat auch Statista eine Statistik herausgegeben, die sich mit den Altersgruppen deutscher Videospieler beschäftigt. Hier ist vor allem die Einteilung der verschiedenen Altersgruppen interessant, die sich wie folgt aufschlüsselt:
- 6 bis 9 Jahre: 8 Prozent
- 10 bis 19 Jahre: 16 Prozent
- 20 bis 29 Jahre: 14 Prozent
- 30 bis 39 Jahre: 18 Prozent
- 40 bis 49 Jahre: 15 Prozent
- 50 bis 59 Jahre: 18 Prozent
- 60 bis 69 Jahre: 12 Prozent
Einbezogen wurden hierbei Videospiele, die nicht nur auf dem PC oder der Konsole gespielt wurden. Mit dazu zählen auch Spieler, die hierfür Smartphone, Tablet oder einen Handheld nutzen.
Im Vergleich: Im Jahr 2014 war der Spieler laut einer Statista-Umfrage noch durchschnittlich 31 Jahre alt.
Quellen: Statista, PC Games Hardware, ElektorMag, t3n