Die Prozessoren der Serie Ryzen 9000 von AMD sollen ursprünglich ab dem 31. Juli 2024 verfügbar sein. Wer sehnsüchtig auf den Start gewartet hat, muss sich jetzt noch bis zum August gedulden. AMD hat den Start verschoben.
Die Ryzen-9000-Prozessoren von AMD verfügen über die neuartige Zen-5-Architektur. Über diese Architektur, das SoC-Design von Ryzen 9000, auch als Granite Ridge bekannt, sowie über Ryzen AI 300, auch Strix Point genannt, hat AMD einige Details bekanntgegeben. Die schlechte Nachricht ist, dass sich der Marktstart von Ende Juli in den August verschiebt.
Marktstart auf August verschoben
Über Ryzen 9000 und Ryzen AI 300 von AMD hatten wir mehrfach berichtet, zuletzt über die Chipgröße, den Wechsel auf die Zen-5-Architektur und die Cache-Größe. Ein Thema waren auch die ersten Benchmarks kurz vor dem Start sowie Gerüchte über eine höhere Bandbreite und einen möglichen früheren Start.
Der Start war für den 31. Juli 2024 geplant, verbunden mit Tests der Prozessoren. AMD hat den Start nun auf den 8. und den 15. August verschoben.
Für den 8. August ist der Start von Ryzen 5 9600X und Ryzen 7 9700X vorgesehen. Eine Woche später, am 15. August, kommen auch Ryzen 9 9900X und Ryzen 9 9950X in den Handel.
Die Ryzen-AI-300-Prozessoren sind vom Qualitätsproblem nicht betroffen. Ursprünglich sollten sie mit den dazugehörigen Notebooks schon Mitte Juni 2024 erhältlich sein. Sie sind jedoch noch nicht im Handel. Angaben der Hersteller zufolge sollen sie Ende Juli an die Händler ausgeliefert werden.
Start aufgrund von Qualitätsproblemen verschoben
Qualitätsprobleme sind der Grund, warum AMD die bereits ausgelieferten Samples von testenden Institutionen zurückgerufen und den Start verschoben hat. Die Prozessoren waren teilweise schon an den Handel ausgeliefert und wurden zurückgerufen. Die bereits ausgelieferten Prozessoren werden nun durch ein Produktionsbadge ersetzt. AMD machte keine Angaben darüber, um welche Qualitätsprobleme es sich genau handelt. Vermutlich liegt ein Hardware-Problem vor, das durch Software nicht behoben werden kann.
Es ist ein offenes Geheimnis, dass bei den Testern die Samples fehlen. Der Grund dafür kann ein Speicherproblem sein, das ein AGESA-Update erfordert. AMD bestätigte jedoch, dass ein AGESA-Update nicht ausreicht.
Startet Ryzen 9000 zu schnell?
Auf der Computex Anfang Juni 2024 kündigte AMD an, dass die Mainboards mit dem X870€-Chipsatz erst im September oder Oktober 2024 starten sollten. Für diesen Zeitraum war auch der Start der Prozessoren vorgesehen. Aufgrund der Konkurrenzsituation entschied sich AMD jedoch schon für einen Start Ende Juli. Vermutlich traten die Qualitätsprobleme auf, da sich AMD mit dem vorzeitigen Start ein ambitioniertes Ziel gesetzt hat. Es kam vermutlich dadurch zu Fehlern im Validierungsprozess.
Auch wenn sich der verfrühte Start zu rächen scheint, befindet sich AMD in einer besseren Situation als der Konkurrent Intel. Bei Intel sind hohe Spannungen der Grund für die Ausfallrate von mehr als 50 Prozent bei den Prozessoren. Anders als bei Intel hat AMD noch keine fehlerhaften Prozessoren in den Handel gebracht bzw. die bereits ausgelieferten Prozessoren wieder zurückgerufen. Zu den Endkunden sind die von Qualitätsproblemen betroffenen Prozessoren noch nicht gelangt.
Quellen: AMD, Intel, hardwareLUXX