AMD stellte auf der Computex 2024 im Juni die neuen Ryzen-AI-Prozessoren unter dem Codenamen Strix Point vor. Flaggschiff der Reihe ist die Mega-APU Strix Halo mit einem Arbeitsspeicher bis zu 128 GB.
Unter der Bezeichnung Strix Point stellte AMD eine neue Reihe Ryzen-AI-Prozessoren vor, die umfangreich ausgestattet sind und zu dedizierten Gaming-Grafikkarten eine Konkurrenz sein können. Inzwischen wurden Versandunterlagen geleakt. Den Informationen aus den Versandunterlagen zufolge soll die High-End-APU der Reihe, Strix Halo, einen Arbeitsspeicher bis zu 128 GB haben. Mit ihrem leistungsstarken Design könnte sie für Konsolen genutzt werden.
Strix Halo mit umfangreicher Ausstattung
Strix Halo ist für den Einsatz in High-End-Notebooks gedacht und verfügt über 16 Zen-5-Kerne. Eine Grafikeinheit mit 40 RDNA-3.5-Cus ist integriert und könnte die in den aktuellen Konsolen verbauten Custom-Chips deutlich übertreffen. Die Mega-APU wird daher auch oft mit Konsolen in Verbindung gebracht.
Die Webseite VideoCardz berichtet über Einträge des Nutzers Everest auf X, der ein Export-Dokument von AMD gefunden hat. Das Dokument deutet auf einen Marktstart im Juli 2024 hin. Es beschreibt weiterhin ein Test-Board (PCB), das über einen FP11-SoC mit einer Leistungsaufnahme von 120 Watt verfügt. Der Arbeitsspeicher wird mit 128 GB angegeben.
Die bisherigen Einträge weisen nur Arbeitsspeicher mit 32 oder 64 GB auf. Bei der kommenden Generation der Ryzen-AI-Prozessoren kann der Speichercontroller theoretisch bis zu 256 GB bei LPDDR5X-7500 oder DDR5-5600 unterstützen. Strix Halo soll demnach über einen 128 GB LPDDR5X-Systemspeicher verfügen, dessen Betrieb mit bis zu 8.000 MT/s+ möglich ist und der sich für GPU und CPU eignet.
Strix Halo mit mehr Speicherbandbreite als die meisten Prozessoren
Bei den bislang geleakten Informationen verfügt Strix Halo über ein Speicherinterface von 256 Bit, an das bis zu acht LPDDR5X-Speicherchips angebunden werden könnten. Eine Gesamtkapazität von 128 GB ergibt sich aus einer maximal verfügbaren Kapazität von 16 GB pro Speicherchip. Die Leaks weisen auch auf eine Unterstützung von LPDDR5X-8533 hin, was eine Speicherbandbreite von 273,1 GB/s ausmacht. Das ist deutlich mehr als bei den meisten aktuellen Prozessoren.
Im Vergleich dazu weisen einige der stärksten Prozessoren, darunter auch von anderen Herstellern, folgende Speicherbandbreiten auf:
- Intel Meteor Lake (Core Ultra) mit 119,5 GB/s
- AMD Strix Point (Ryzen AI) mit 120 GB/s
- Qualcomm Snapdragon X Elite mit 135,2 GB/s
- Intel Lunar Lake mit 136 GB/s
Unterstützung für integrierte Grafikeinheit durch schnellen Arbeitsspeicher
Die Grafikeinheit im Strix Halo mit 40 RDNA-3.5-CUs wird durch den schnellen Arbeitsspeicher unterstützt. Die Anforderungen einer solchen Grafikeinheit sind deutlich höher als bei aktuellen APUs für PC-Systeme. Bei den Custom-Chips der aktuellen Konsolen sind GDDR6-Speicher vorgesehen, da sie eine höhere Speicherbandbreite erlauben als DDR- oder LPDDR-Speicher. Hohe Transferraten und Kapazitäten sind mit LPDDR5X gewährleistet.
Package von Strix Halo
Angaben von Chiphell zufolge besteht das Package von Strix Halo aus zwei CCDs, die jeweils über acht Zen-5-Kerne verfügen. Ein großer IOD ist vorhanden, ebenso wie L3-Cache von 32 MB an jedem CCD. Im IOD befinden sich Speicherinterface, GPU und 32 MP Infinity Cache.
Die Positionierung von Strix Halo ist noch unklar. AMD verwendet für die kommenden Ryzen-AI-Prozessoren FP8-Sockel. Die Prozessoren sind fest verlötet. Im Zusammenhang mit Strix Halo ist auch ein FP11-Sockel erwähnt.
Quellen: AMD, VideoCardz, Everest auf X, Chiphell, PCGH, Computer Base, hardwareLUXX