Smartwatches und kabellose Kopfhörer hatten über viele Jahre nur eine vergleichsweise kurze Akkulaufzeit. Feststoffakkus könnten das Problem jetzt lösen, da sie eine monatelange Akkulaufzeit versprechen.
Ein Problem bei Smartwatches und kabellosen Kopfhörern war über viele Jahre die ziemlich kurze Akkulaufzeit. Sie war vor allem in der kompakten Form der Wearables begründet. Lithium-Ionen-Akkus entwickelten sich nur langsam. Das könnte sich jetzt ändern, denn Festkörperbatterien können einen Durchbruch darstellen. Mit ihnen ist eine monatelange Akkulaufzeit denkbar.
Festkörperbatterien als Revolution bei Wearables
Festkörperakkus könnten Wearables künftig revolutionieren, denn anders als Lithium-Ionen-Akkus sind sie sehr dünn. Noch steht die Einführung von Feststoffakkus am Anfang. Die Hersteller arbeiten daran, den neuen Zelltyp weiterzuentwickeln und zu verbessern.
Die japanische TDK Corporation informierte in einer Pressemitteilung über die Entwicklung eines neuen Typs des Festkörperakkus unter der Marke CeraCharge. Das Material der Festkörperbatterie weist eine deutlich höhere Batteriedichte auf, die bei 1.000 Wh/L liegt. Xiaomi hat das bereits im letzten Jahr erreicht.
Die Feststoffbatterien von TDK bringen es auf eine 100 Mal höhere Energiedichte als die bisher von TDK gefertigten Feststoffbatterien. Die Grundlage für diese hohe Energiedichte ist ein keramisches Material mit Anoden aus einer Lithiumlegierung und einem oxidbasierten Festelektrolyt. Mit diesem Material kann mehr Strom in ein kleines, dünnes Gehäuse gepresst werden.
Festkörperbatterien für kleinere Geräte
TDK will die Festkörperbatterien vorrangig für kleine Geräte wie Fitness-Tracker, drahtlose Kopfhörer und Smartwatches verwenden. Im Gegensatz dazu plant Xiaomi den Einbau solcher Feststoffakkus in Smartphones und Elektrofahrzeuge. Der neuartige Batterietyp würde der EU-Batterieverordnung entsprechen, denn laut dieser Verordnung sollen Knopfbatterien künftig durch wiederaufladbare Batterien ersetzt werden.
Dünne Batterien mit deutlich längerer Lebensdauer
Die neuartigen Feststoffbatterien versprechen eine Lebensdauer, die um ein Vielfaches länger ist als bei herkömmlichen Batterien. Ein weiterer Vorteil ist, dass sie kompakt und dünn sind. So könnten Smartwatches, Smart Rings und kabellose Kopfhörer künftig noch dünner werden. Der japanische Hersteller TDK erwähnt in seiner Pressemitteilung auch, dass die Komponenten feuer- und explosionsbeständig und daher extrem sicher sind.
Prototypenfertigung ab 2025 geplant
Bis Smartwatches oder Kopfhörer tatsächlich mit Feststoffbatterie erhältlich sind, wird es noch einige Jahre dauern. Noch sind solche Feststoffbatterien teuer. TDK will die ersten Prototypen der Feststoffakkus Anfang 2025 in Wearables und IoT-Sensoren testen und an die Kunden liefern. Nach einem positiven Feedback könnte die Massenproduktion starten.
Quellen: TDK Corporation, Xiaomi, Connect, Nextpit