Essential wollte mit seinem Smartphone Project Gem einen neuen Formfaktor mit völlig neu entwickelter Benutzeroberfläche ausprobieren. Wie ein Hands-on-Video zeigt, ist Potenzial vorhanden. Die Software war jedoch noch nicht fertig.
Mit der Idee für sein Smartphone Project Gem ging Andy Rubin, der Gründer von Essential, bereits im Herbst 2019 an die Öffentlichkeit. Er stellte das Smartphone zwar vor, doch wurde das Projekt nicht fertiggestellt. Das Smartphone kam nie auf den Markt. Anfang 2021 wurde der gesamte Konzern an das junge Unternehmen Nothing verkauft.
Prototyp mit charakteristischem Design
Rob Wainwright hatte den Prototypen für das Project Gem auf eBay ersteigert und zeigt das Smartphone im folgenden YouTube-Video in Aktion:
Der Prototyp deutet darauf hin, dass die Entwicklung schon ziemlich weit fortgeschritten war. Das Smartphone hat das Format einer Fernbedienung und ein Display mit einer Diagonale von 5,7 Zoll. Der Bildschirm hat das Format 34,5:9. Die Auflösung liegt bei 2.610 x 560 Pixeln. Die Bildfrequenz des Displays beträgt 90 Hz. Das Smartphone verfügt auf der Rückseite über einen Fingerabdrucksensor und eine Kamera mit LED-Blitz. Die Punch-Hole-Frontkamera befindet sich in der linken oberen Ecke auf dem Display.
Komplett neu gestalteter Homescreen
Das Project Gem hat einen Sperrbildschirm, der an ein normales Smartphone erinnert. Völlig anders sollte der Homescreen sein, der Windows Phone ähnelt, trotzdem das Project Gem auf Android basiert. Am oberen Ende befindet sich eine Uhr, gefolgt von zahlreichen Widgets und Apps. Nutzer können über den Homescreen scrollen. Ein Problem stellt das Betriebssystem dar. Ähnlich wie bei Windows Phone wird den Nutzern kein Software-Support geboten.
Widgets zumeist noch nicht fertiggestellt
Musikstreaming ist nur mit einer Spotify-Integration möglich. Mit dem Wetter-Widget gelangt der Benutzer auf eine Webseite. Eine Wetter-App, die für das Display optimiert ist, gibt es nicht. Die Widgets waren größtenteils noch nicht fertiggestellt. Offenbar wollte Essential Uber, Twitter, Instagram und Brave Browsers integrieren. Das Spiel „Wind Up Knight 2“ war für das Display optimiert. YouTube war als Web-App vorgesehen.
Apps von Drittanbietern unbrauchbar aufgrund des Bildschirm-Formats
Auch wenn Project Gem auf Android 10 basierte, waren viele Apps von Drittanbietern aufgrund des ungewöhnlichen Bildschirmformats unbrauchbar. Über die Einstellungen-App sind die Spezifikationen des Prototyps abrufbar. Project Gem hatte demnach einen Qualcomm Snapdragon 730 und einen Arbeitsspeicher von 4 GB. Bereits 2019 wäre das Project Gem ein günstiges Mittelklasse-Smartphone gewesen.
Quellen: Essential, Nothing, Notebookcheck, Rob Wainwright auf YouTube