Die Core-i9-Prozessoren von Intel, auch als Raptor Lake bekannt, gelten als instabil. Eine Lösung gibt es noch nicht, um das Problem zu beheben. Möglicherweise bekommt Intel noch größere Probleme als bisher angenommen.
Die Probleme der CPUs der Reihe Core i9 von Intel lassen sich wahrscheinlich nicht mit einem Firmware-Update beheben, wie eine Analyse von Level-One-Techs ergab. Level-One-Techs wertete Crash-Logs aus und befragte Provider von Game-Surfern. Die Prozessoren bereiteten auch dort Schwierigkeiten, sodass die Betreiber auf CPUs von Intel verzichten möchten und zu Prozessoren von anderen Herstellern raten.
Dekomprimierungsfehler mit dem Oodle-Algorithmus
Über Instabilitätsprobleme der K-Prozessoren von Intel hatten wir bereits berichtet. Es ging in unserem Beitrag aus dem Juni nicht nur um Core i9K, sondern auch um Core i5K und Core i7K. Die Untersuchungen des Instabilitätsproblems erwiesen sich als schwierig.
Die Spieleentwickler haben Fehlerberichte zur Verfügung gestellt. Bei allen Varianten von Core i9-13900 sowie Core i9-14900 von Intel kam es häufig zu Dekomprimierungsfehlern mit dem Oodle-Algorithmus. Aus den letzten 90 Tagen liegen 1.584 Fehlermeldungen vor. Bei 1.431 Fehlermeldungen traten die Fehler bei den Prozessoren von Intel in der 13. und 14. Generation auf. Im gleichen Zeitraum gab es lediglich vier Fehlermeldungen bei den Prozessoren von AMD.
Hohe Fehlerquoten bei Game-Hostern
Die Core-i9-Prozessoren zeichnen sich durch eine hohe Single-Core-Performance aus und werden daher von einigen Game-Hostern für Spielserver genutzt. Auch dort war die Fehlerquote im Laufe der Zeit hoch. Es kommt auch mit aktueller Firmware und dem Raptor-Lake-Refresh es noch häufig zu Fehlern. Für die Game-Hoster ist die Nutzung der fehlerhaften Prozessoren mit einem hohen Aufwand verbunden. Einer von ihnen erhöhte daher für die Intel-Server die Service-Pauschale um 1.100 US-Dollar.
Prozessoren von AMD als Alternativen für Spielserver
In vielen Fällen bietet der Prozessor Ryzen 7950X eine bessere Performance als die Prozessoren von Intel. Der Provider, der seine Pauschale erhöht hat, empfiehlt diesen Prozessor daher als Alternative zu den Core-i9-Prozessoren.
Anhand der Fehler-Logs ist noch ein weiteres Detail ersichtlich. In einem Log ist die Aktualisierungshäufigkeit der Spielwelt enthalten, die auch als Tickrate bezeichnet wird. Sie sinkt ungefähr eine Minute vor dem Zusammenbruch um 50 Prozent. Das lässt daraus schließen, dass das Problem bereits einige Zeit vor dem Absturz auftritt.
Keine vollständige Lösung mit bisherigen Maßnahmen
Intel, aber auch die Mainboard-Hersteller haben bereits verschiedene Maßnahmen eingeleitet, um den Fehler zu beheben. Diese Maßnahmen waren leider noch keine vollständige Lösung. Der E-Core wurde deaktiviert, was jedoch nicht half.
Der namentlich nicht genannte Hosting-Provider nutzt auf seinen Servern Mainboards, die über den Intel-W680-Chipsatz verfügen und nicht übertaktet sind. Sie sind mit einem DDR5-Speicher ausgestattet, der leider sehr langsam ist.
Abstürze von PCs eher selten
Die Probleme sind jedoch nicht vorrangig auf den langsamen Speicher und auf nur einen Speicherriegel pro Kanal zurückzuführen, wie Level-One-Techs im Test mit Y-Cruncher feststellte. Die genaue Ursache für die Probleme wurde von Intel noch nicht benannt. Da es bei den PCs eher selten zu Abstürzen kommt, sind die meisten Prozessoren unauffällig. Stürzt ein PC beim Spielen lediglich einmal ab, wird die Hardware nicht als Problem betrachtet.
Erst die Fehler-Logs bei den Spieleentwicklern zeigen, dass es bei den genannten Intel-Prozessoren häufig zu Fehlern kommt. Allerdings erhalten viele Systeme gar kein BIOS-Update oder die Standard-Einstellungen von Intel werden nicht verwendet.
Quellen: Intel, Level-One-Techs, Hosting-Provider (nicht namentlich genannt), Golem