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Problematische Mainboard-Einstellungen: Bios-Versionen für Intel-Prozessoren weisen kritische Voreinstellungen auf

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Einstellungen für eine höhere Performance auf dem Mainboard sind zwar möglich, doch können sie gefährlich sein, da sie den Schutz vor Überspannung deaktivieren. Problematische Voreinstellungen des Mainboards wurden bei Bios-Versionen für Intel-Prozessoren entdeckt.

Die Raptor-Lake-Prozessoren von Intel weisen mitunter eine zu hohe Spannung auf, was zu Abstürzen und auch zu unbrauchbaren CPUs führen kann. Mainboard-Einstellungen können gefährlich sein und eine Selbstzerstörung der CPU zur Folge haben. Ein YouTuber hat die neuen Bios-Versionen mit dem Microcode 0x129 für Intel-Prozessoren analysiert und entdeckte problematische Voreinstellungen auf seinem Mainboard.

VID-Limit von Intel deaktiviert

Per Profil können im Unified Extensible Firmware Interface (UEFI) Einstellungen für eine höhere Performance konfiguriert werden. Das ist insofern gefährlich, da der Schutz vor Überspannung deaktiviert wird. Über zu hohe Spannung bei den Raptor-Lake-Prozessoren von Intel und über eine zweijährige Garantie-Verlängerung aufgrund der Instabilitäten hatten wir bereits berichtet. YouTuber Buildzoid hat die neuen Bios-Versionen für Intel-Prozessoren mit dem 0x129-Microcode analysiert und bei seinem Mainboard problematische Voreinstellungen festgestellt.

In seinem Video auf YouTube informiert er darüber:

Wird das Intel-Default-Profil deaktiviert, können optimierte Leistungseinstellungen des Mainboards geladen werden. Trotz des neuen Microcodes wird dann jedoch auch Intels VID-Limit wieder deaktiviert. Eine Warnmeldung erscheint zwar, doch weist sie nicht explizit auf den fehlenden Überspannungsschutz hin. Das VID-Limit wird von Intel vermutlich nicht für andere Profile vorgeschrieben.

Microcode-Update soll übermäßige Spannungsspitzen vermeiden

Mit dem Microcode-Update 0x129 sollen übermäßige Spannungsspitzen vermieden und anhaltend hohe Spannungen begrenzt werden. So soll die Abnutzung der Prozessoren verringert werden. Bei dieser Maßnahme handelt es sich lediglich um eine Schadensbegrenzung. Im Laufe ihres normalen Betriebs unterliegen alle Prozessoren einem Verschleiß, der jedoch unterschiedlich stark stattfindet.

Alle Mainboard-Hersteller bieten das Microcode-Update 0x129 an. Mitunter handelt es sich bereits um Beta-Versionen. Die Spannung soll auf maximal 1,55 Volt beschränkt werden. Die Grenze kann jedoch durch manuelle Übertaktung überschritten werden, wenn im BIOS der eTVB deaktiviert wird. Für einen stabilen Betrieb empfiehlt Intel die Standardeinstellungen.

Overclocking mit Garantieverlust

Mainboardhersteller optimieren ihre Profile, um bei den Prozessoren eine etwas höhere Leistung zu erzielen. Die Mainboards sollen somit auch in Vergleichstests gut abschneiden. Es handelt sich dabei jedoch um ein Overclocking, das auch einen Garantieverlust zur Folge hat.

Die Hersteller verhindern nicht die Überspannung, die als Hauptursache für die beschädigten CPUs gilt. Wird etwas anderes als das Standardprofil von Intel (Intel Default) gewählt, wird das VID-Limit inaktiv. Es sollte zum Übertakten aktiv sein, da auch für ambitioniertes Overclocking Spannungen von mehr als 1,55 Volt zu hoch sind.

Optimierte Einstellungen als Problem

Der YouTuber Buildzoid verwendete das Mainboard Gigabyte Aorus Z790, auf dem sich die optimierten Einstellungen auch anderweitig als Problem erwiesen. Gigabyte setzt den Wert AC_LOADLINE auf 0,4 Milliohm. Effektiv kommt das einem Undervolting der CPU gleich. Der standardmäßige Wert sollte bei 1,1 Milliohm liegen. Eigentlich ist die Idee, bei gleichem Powerlimit eine höhere Performance zu bieten, gut. Das gelingt in der Praxis jedoch nicht immer. Der Prozessor kann bei Buildzoid mit den optimierten Einstellungen von Gigabyte nicht erfolgreich Cinebench R15 durchlaufen. Mit den Standardwerten von Intel ist das kein Problem. Die mit einem Oszilloskop gemessene Spannung kann aufgrund des fehlenden VID-Limits und von Undervolting auf bis zu 1,57 Volt steigen.

Manuell nachjustieren als Alternative zu den Standardeinstellungen

Mit dem optimierten Profil und den vom Mainboardhersteller vorgeschlagenen Einstellungen kann eine eigentlich fehlerfreie CPU instabil werden und zu Systemabstürzen führen. Vermeintlich defekte Prozessoren werden deshalb unnötig zurückgeschickt. Schlimmstenfalls kann die Spannung VCC_Core im Bios per Offset angehoben werden. Es kommt dann nicht zu Abstürzen, doch zerstört sich das System aufgrund der höheren VID-Spitzen vorzeitig selbst.

Um auf allen Kernen einen höheren Turbo-Boost zu erzielen und die optimierten Einstellungen zu nutzen, geht nichts ohne manuelle Nachjustierung. Zumeist sind solche Optionen bei allen LGA-1700-Mainboards offen. Dabei kommt es darauf an, dass das IA_Voltage-Limit 1,55 Volt nicht überschreitet. Meistens reichen 1,4 Volt aus, damit der Verlust an Performance nicht zu hoch ist. Die AC-Loadline sollte für ausreichende Stabilität des Systems bei 1,1 Ohm liegen.

Updates von Mainboard-Herstellern gefordert

Um in den eigenen Profilen sichere und stabile Einstellungen zu gewährleisten, müssen die Mainboard-Hersteller die entsprechenden Updates bereitstellen. Prozessoren könnten abseits der Standardwerte von Intel instabil erscheinen, doch eigentlich sind sie fehlerfrei. Das Problem liegt an den falschen Einstellungen. Um zu verhindern, dass die Chips nicht langfristig tatsächlich beschädigt werden, mangelt es am entsprechenden Schutz.

Quellen: Intel, Buildzoid auf YouTube, Gigabyte, Hardware-Journal, Golem

Written by
Maria Lengemann ist 37, Gamerin aus Leidenschaft, Thriller-Autorin und Serienjunkie. Sie ist seit 14 Jahren selbstständig und journalistisch auf den Hardware- und Gaming-Bereich spezialisiert.

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