PlayStation 3: AMD-CEO spricht über ambitionierten Prozessor der damaligen Zeit

Die Wahl des richtigen Prozessors ist für den Hersteller einer Konsole nie einfach. Denn immer muss er mit der technischen Entwicklung der folgenden Jahre kalkulieren. Dies berichtete auch die AMD-Chefin Dr. Lisa Su im Gespräch und erläuterte hierbei insbesondere die Umstände, die mit der Konstruktion der PlayStation 3 einhergingen.

Prozessor sei sehr ambitioniert gewesen

Während Dr. Lisa Su auf der Computex noch zahlreiche Gespräche führte, die sich insbesondere um den AMD Ryzen 9000, beziehungsweise dessen Generation drehten, kamen gleich nach der Veranstaltungen weitere Interviews zustande, in denen sich die AMD-Chefin zahlreichen Fragen stellen musste.

Nicht nur von ihrer Zeit bei AMD berichtete sie, sondern erläuterte auch, wie es bei zuvor bei IBM zugegangen war. Hierbei legte sie im Interview ein besonderes Gewicht auf den damals verwendeten Prozessor, der innerhalb der PlayStation 3-Konsole verbaut wurde. Dieser sei für damalige Ansprüche sehr hoch ambitioniert gewesen, weswegen es umso interessanter sei, über ihn zu sprechen.

Sony setzte auf PowerPC-basierten Cell-Prozessor

Als die PlayStation 3 entwickelt wurde, lag der Fokus vor allem in der Hardware, die über die nächsten Jahre hinweg sämtlichen Ansprüchen in Bezug auf ihre Recheneinheit gerecht werden sollte. Sony plante damals einen Zeitraum von etwa fünf Jahren ein. Dr. Lisa Su war zum damaligen Zeitpunkt bei IBM als Director of Emerging Products beschäftigt und an der Entwicklung beteiligt.

Sony arbeitete eng mit Toshiba zusammen, um schließlich einen Prozessor zu wählen, dessen Schwerpunkt vor allem eine Parallelisierung als Fokus hatte. Man setzte letzten Endes auf einen PowerPC-basierten Cell-Prozessor. Dieser verwendete eine Technologie, welche heutzutage im Zeitalter von Hyperthreading und Multikern-Prozessoren alltäglich ist. Generell erschien die Wahl sehr ambitioniert, doch Sony hatte mit ihm auch Großes vor.

Prozessor beeinflusste auch die Spielentwicklung

Zunächst war es eher ernüchternd und Sony bereute es fast, einen solch fortschrittlichen Prozessor verwendet zu haben. Denn im Jahr 2006 war die Spielentwicklung noch nicht so weit, um den größtmöglichen Nutzen aus dem besagten Prozessor zu ziehen. Erst ab der zweiten Zyklushälfte der Konsole wurden Spiele entwickelt, bei denen die Rechenleistung des Prozessors wirklich Sinn ergibt.

Dementsprechend schwierig war es damals allerdings auch, plattformübergreifende Spiele für die PlayStation 3 zu entwickeln. First-Party-Entwickler, die ausschließlich für die PlayStation 3 Spiele entwickelten, hatten keinerlei Probleme. Kam ein Entwickler von außen, lief das Spiel meist nicht wie gewünscht.

Dabei kamen allerdings auch bestimmte Spiele-Hits zustande, die heutzutage so gut wie jeder kennt, weil sie einfach erfolgreich waren. Mit dazu gehört zum Beispiel Uncharted 3, bei dem sich ein erheblicher Sprung in Bezug auf seine technische Entwicklung bemerkbar machte.

Prozessor war keine Fehlentscheidung

Selbst wenn immer wieder die Einschätzung propagiert wird, die PlayStation 3 sei keine so erfolgreiche Konsole gewesen, steht laut Su fest, dass sie technisch gesehen in jedem Fall ein Erfolg war. Denn alleine der Ehrgeiz, der hinter der Entwicklung ebenjener Konsole steckte, sei einfach für heutige Verhältnisse bewundernswert gewesen.

Quellen: PCGamesHardware, Sony, Gigazine

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Maria Lengemann ist 37, Gamerin aus Leidenschaft, Thriller-Autorin und Serienjunkie. Sie ist seit 14 Jahren selbstständig und journalistisch auf den Hardware- und Gaming-Bereich spezialisiert.

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