OpenAI hat o3-mini sowohl für bezahlte als auch für kostenlose Nutzer von ChatGPT verfügbar gemacht. Das Vorgängermodell o1-mini war noch hinter einer Paywall. O3-mini soll 24 Prozent schneller sein als o1-mini und genauere Antworten liefern.
Laut OpenAI ist o3-mini für „technische Bereiche gedacht, die Präzision und Geschwindigkeit erfordern“, wie etwa Programmierung, Mathematik und Wissenschaft. In diesen Bereichen soll das Mini-Modell mit dem aktuellen o1-mini-Modell konkurrieren, das als breiteres Argumentationsmodell für allgemeines Wissen verfügbar bleibt. Wie sein Vorgänger zeigt auch das o3-mini-Modell, wie es zu einer Antwort gekommen ist, und gibt nicht nur die Antwort wieder.
Kostenlose Nutzer können das o3-mini-Modell verwenden, indem sie beim Erstellen eines Beitrags „Begründung“ auswählen. Dies ist das erste Mal, dass ein Begründungsmodell für kostenlose Benutzer von ChatGPT verfügbar ist. Bezahlende Benutzer können im Modellauswahlmenü zu o3-mini wechseln. Sie können auch o3-mini-high wählen, das eine höhere Intelligenz bietet, aber auch eine etwas längere Antwortzeit hat. Das Modell o1-mini ist nicht mehr im Auswahlmenü zu finden.
Entwickler können o3-mini über die Api-Dienste von OpenAI nutzen. Microsoft hat angekündigt, dass das Modell auch in Azure OpenAI Service, GitHub Copilot und GitHub Models verfügbar ist. Anfang dieser Woche hat OpenAI auch einen „Agenten“ veröffentlicht, der eigenständig Aktionen im Browser durchführen kann. Der Operator-Agent ist derzeit nur für US-Benutzer mit einem ChatGPT Pro-Abonnement für 200 Dollar/Monat verfügbar.
Die Veröffentlichung des o3-mini-Modells erfolgt kurz nach dem Erscheinen der chinesischen KI-App DeepSeek, die in letzter Zeit im US-App-Store von Apple häufig heruntergeladen wurde. Die App basiert auf dem R1-Modell des Unternehmens, das in mehreren Tests ähnlich gut abschneidet wie das o1-Modell von OpenAI. Anfang dieser Woche äußerte die Personal Data Authority Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes bei der Nutzung von DeepSeek.
OpenAI kündigte die Einführung von o3-mini im Dezember letzten Jahres an. Zusätzlich zum Mini-Modell wird ein breiteres o3-Modell erwartet. Dabei soll es sich um eine verbesserte Version des aktuellen o1-Modells handeln. Zuvor wurde bekannt gegeben, dass o3 beim ARC-AGI-Benchmark im High-Compute-Modus eine Punktzahl von 87,5 Prozent erreicht hat. Das Modell o1 erreichte in diesem Benchmark maximal 32 Prozent. Es ist noch nicht bekannt, wann das o3-Modell für die Allgemeinheit verfügbar sein wird. Das Modell ist jedoch schon seit einiger Zeit für die wissenschaftliche Forschung zugänglich.