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Nvidia im Fokus von Chinas Kartellbehörden: Möglicherweise Auflagen bei Übernahme verletzt

Gegen den Chipgiganten Nvidia leitet China eine kartellrechtliche Untersuchung ein. Bei der Übernahme von Mellanox soll Nvidia einige Bedingungen nicht eingehalten haben.

Der Chiphersteller Nvidia soll bei der Übernahme von Mellanox gegen das Kartellrecht verstoßen haben, wie Financial Times berichtet. Die chinesischen Staatsmedien berichteten zuvor am 9. Dezember davon, dass die staatliche chinesische Marktregulierungsbehörde gegen den Chipgiganten Ermittlungen aufgenommen hat. Der Wettbewerb zwischen China und den USA um Spitzentechnologien verschärft sich damit. Die Vorgehensweise der chinesischen Behörden könnte auch eine Reaktion auf das US-Handelsembargo sein.

KI-Boom macht Nvidia zu einem der wertvollsten Unternehmen der Welt

Nvidia konnte sich im letzten Jahr aufgrund des KI-Booms zu einem der wertvollsten Unternehmen weltweit entwickeln. Das ist auch in einigen Zukäufen begründet. Der Konzern kaufte 2020 den Netzwerkspezialisten Mellanox auf. Im gleichen Quartal 2020 konnte Nvidia zusammen mit Ampere-A100-Beschleunigern einen Umsatz in Rekordhöhe verzeichnen. Der Aufkauf von Mellanox war für Nvidia unter anderem aufgrund der Zustimmung der chinesischen Regierung möglich. Für das US-amerikanische Unternehmen Nvidia ist China ein wichtiger Zulieferer und Absatzmarkt.

Die chinesische Wettbewerbsbehörde State Administration for Market Regulation (SAMR) genehmigte den Kauf von Mellanox unter Vorbehalt. Nvidia kaufte das israelische Unternehmen für 6,9 Milliarden US-Dollar. Das war die bislang größte Übernahme von Nvidia. Bedingung für den Aufkauf war, dass Mellanox innerhalb von 90 Tagen Informationen über neue Produkte an andere chinesische Chiphersteller weitergeben muss.

Kartellverfahren gegen Nvidia

Die chinesische Regierung leitet gegen Nvidia ein Kartellverfahren ein. Sie wirft Nvidia vor, einige mit der chinesischen Administration für Marktregulierung getroffene Zugeständnisse nicht eingehalten zu haben. Nvidia antwortete auf eine diesbezügliche Anfrage der Nachrichtenagentur Reuters bislang nicht. Im Laufe des Tages fielen die Aktien von Nvidia um zwei Prozent.

Handelskrieg zwischen China und den USA

Die Vorgehensweise Chinas gegen Nvidia wird als strategischer Schritt betrachtet, um gegen die verschärften Sanktionen der USA vorzugehen. Die US-Regierung unter Joe Biden kündigte vor wenigen Tagen weitere Maßnahmen und Einschränkungen gegen die chinesische Halbleiterindustrie an. Exporte an 140 chinesische Unternehmen, darunter auch an Konzerne in der Chipfertigung, wurden in diesem Zusammenhang zurückgefahren.

China reagierte bereits darauf, indem es den Export seltener Erden in die USA einschränkte, zu denen Germanium, Antimon und Gallium gehören. Der Marktanteil von Nvidia ist in China aufgrund der US-amerikanischen Exportsperren stark zurückgegangen. Mit einem Anteil von 17 Prozent am Umsatz von Nvidia ist China immer noch ein starker Absatzmarkt.

Quellen: Nvidia, Financial Times, SAMR, Reuters, WinFuture, Manager-Magazin, Golem

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Maria Lengemann ist 37, Gamerin aus Leidenschaft, Thriller-Autorin und Serienjunkie. Sie ist seit 14 Jahren selbstständig und journalistisch auf den Hardware- und Gaming-Bereich spezialisiert.

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