AMD ist gegenwärtig erfolgreich im Datacenter-Geschäft, doch im Geschäft mit den Radeon-Grafikkarten sind die Verkaufszahlen rückläufig. Das könnte sich ändern, wenn Anfang 2025 die RDNA-4-Grafikkarten als nächste GPU-Generation erscheinen sollen.
Bei den Radeon-Grafikkarten und Custom-Chips sind die Verkaufszahlen bei AMD rückläufig. Der Geschäftsbereich macht nur noch ungefähr ein Drittel von dem Umsatz aus, den AMD im selben Quartal des Vorjahres erzielt hatte. AMD und Nvidia hatten ihre nächste GPU-Generation für die kommenden Monate angekündigt. Mit einem Marktstart ist bei beiden Unternehmen Anfang 2025 zu rechnen. Die Grafikkarten der neuen Generation von AMD versprechen ein besseres Ray-Tracing, eine höhere Leistung beim Spiel und neue KI-Funktionen. AMD fokussiert sich dabei auf die Mittelklasse.
Telefonkonferenz von AMD nach Bekanntgabe der Quartalszahlen
Über die Umsätze von AMD im dritten Quartal 2024 haben wir bereits berichtet. Es war das bislang stärkste Umsatzquartal in der Firmengeschichte von AMD. Im Geschäft mit dem Gaming und den Grafikkarten muss das Unternehmen jedoch Rückgänge verzeichnen. Nach Bekanntgabe der Quartalszahlen ist eine Telefonkonferenz schon obligatorisch. Die Verantwortlichen von AMD sprechen mit Analysten und Investmentbanken. Dr. Lisa Su, CEO von AMD, reagierte bei der Telefonkonferenz auf die Zahlen im Gaming-Segment, zu dem auch die Radeon-Grafikkarten gehören.
Anfang 2025 sollen die auf der RDNA-4-Architektur basierenden GPUs erscheinen. Auf der Anfang Januar stattfindenden CES könnte es eine Vorschau geben. Lisa Su sprach in der Telefonkonferenz über die gesteigerte Raytracing-Leistung und die neuen KI-Funktionen der Grafikkarten. Wahrscheinlich verwendet der Viola-Chip der neuen PlayStation 5 Pro von Sony bereits verbesserte Raytracing-Beschleuniger. Solche Raytracing-Beschleuniger sollen auch in den neuen Radeon-Grafikkarten enthalten sein.
Mittelklasse-Markt als Zielgruppe
Mit den neuen GPUs legt AMD offenbar den Fokus auf den Mittelklasse-Markt. Brancheninsider sprechen davon, dass die neuen Chips die Bezeichnungen Navi 44 und Navi 48 tragen könnten und dass AMD sie als Radeon RX 8000-Serie vermarkten könnte. AMD reagiert darauf, dass viele Spieler in der Mittelklasse nach Produkten mit ausgewogenem Preis-Leistungs-Verhältnis suchen.
AMD deutete schon im September dieses Jahres an, schneller wachsen zu wollen und die High-End-Grafikkarten an Nvidia zu überlassen. Der Senior Vice President von AMD, Jack Huynh, betonte, dass ein schnelles Wachstum oberste Priorität hat und AMD schnell einen Marktanteil von 40 bis 50 Prozent erreichen will.
Integration von neuen KI-Funktionen
Ein wichtiges Thema ist bei AMD die Integration von neuen KI-Fähigkeiten in die RDNA-4-Architektur. AMD könnte damit dem Deep Learning Super Sampling (DLSS) von Nvidia und dem Xe Super Sampling (XeSS) von Intel Paroli bieten. Für die Bildverbesserung und das Upscaling würden sich neue Möglichkeiten eröffnen. Schon bald ist mit einer aktualisierten FidelityFX Super Resolution (FSR) zu rechnen.
Herausforderungen für AMD
AMD kämpft mit einem Rückgang der Umsätze im Gaming-Bereich und kündigt die neuen GPUs gerade zur Zeit des Rückgangs an. Lisa Su begründet das damit, dass der Rückgang zum Teil den Vorbereitungen zum Übergang zu den GPUs der nächsten Generation geschuldet ist. AMD bleibt trotz der kurzfristigen Herausforderungen optimistisch. Das aktuelle PC-Portfolio betrachtet Lisa Su als das bislang stärkste in ihrem Unternehmen. Die Vorstellung der neuen GPUs auf der CES 2025 in Las Vegas könnte eine strategische Überlegung sein, mit der sich AMD von der Konkurrenz abheben will.
Abzuwarten bleibt, wie sich die neuen RDNA-4-Grafikkarten in der Praxis bewähren. Der Erfolg wird auch von der Wettbewerbsfähigkeit der Preisgestaltung und davon abhängen, wie die Bedürfnisse der Content-Creator und Spieler erfüllt werden. Weiterhin kommt es darauf an, wie dominant Nvidia im High-End-Segment sein wird.
Quellen. AMD, Golem, WinFuture, Hartware.net, hardwareLUXX